Kindern aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten die Möglichkeit geben, die Stadt aktiv mitzugestalten und nebenbei auch noch demokratische Prozesse kennenzulernen – das ist der Grundgedanke des Radolfzeller Kinderforums, das am 9. April 2025 zum zweiten Mal in Radolfzell veranstaltet wird.

Die erste Veranstaltung dieser Art fand im März vergangenen Jahres statt – mit großer Resonanz. Damals durften Kinder aus Radolfzeller Schulen und Einrichtungen gemeinsam der Stadtverwaltung ihre Verbesserungsvorschläge präsentieren.

Kinderwünsche werden umgesetzt

Einige Verbesserungswünsche habe die Stadt bereits umsetzten können, berichtet Bürgermeisterin Monika Laule. Unter anderem seien auf Wunsch der Kinder einige Stromkästen in Markelfingen bunt bemalt worden. Auch die Unterführung am Libellenweg in der Nähe der Radolfzeller Kläranlage sei durch die Güttinger Künstlerin Fatin Rahmouni neu gestaltet und verschönert worden.

Außerdem sei eine Ampelanlage an der Kreuzung der Kaltbrunner Straße, Oberdorfstraße, der Straße „Zur Kapelle“ und des Schwanenwegs in Markelfingen angebracht worden. Genau an der Stelle hätten Kinder im Kinderforum nämlich eine unsichere Stelle beklagt. Zudem seien inzwischen Schatten- und Wasserspender am Quartierspielplatz in der Nordstadt, den sich die Kinder gewünscht hatten, aufgestellt worden. Der Kinderstadtplan, an dem Kinder aus allen Grundschulen mitgewirkt haben, sei fast fertiggestellt und soll beim kommenden Kinderforum verteilt werden, berichtet Laule.

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Andere Anliegen der Kinder habe die Stadt hingegen nicht umsetzen können, entweder aufgrund fehlender Ressourcen oder mangelnder Umsetzbarkeit, so Laule. Doch das gehöre eben auch dazu und sei nebenbei noch eine lehrreiche Erfahrung für die Kinder, dass nicht alles, was man sich wünscht, auch möglich ist.

Kinder reden, die Erwachsenen hören zu

Nach der erfolgreichen Erstauflage startet das Projekt nun in eine zweite Runde. Am 9. April 2025 heißt es im Milchwerk: Kinder reden, die Erwachsenen hören zu. „Von den Kindern kann man viel erfahren, wenn man zuhört“, sagt Eva-Maria Beller, Leiterin der Abteilung Kinder und Jugend in Radolfzell.

Wie auch schon beim vergangenen Kinderforum 2023, sollen Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren wieder eine Bühne erhalten, um ihre Anliegen und Wünsche einzubringen. Ziel des alle zwei Jahre stattfindenden Projekts sei es, bei Kindern Interesse für demokratische Prozesse zu entwickeln und ihnen aufzuzeigen, dass sie die Möglichkeit haben, aktiv mitzugestalten, erklärt Monika Laule.

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In einer ersten Phase können die Kinder ihre Themen und Wünsche einbringen und erarbeiten. Beim Kinderforum am 9. April im Milchwerk können die Kinder diese dann der Stadtverwaltung präsentieren, so Anja Ebner vom Kinderkulturzentrum Lollipop. Die Anliegen der Kinder werden dann von der Stadtverwaltung angehört und an Kooperationspartner übergeben, bevor es dann an die Umsetzung der machbaren Kinderwünsche geht.

Die Kinder könnten sich natürlich anschließend auch an der Umsetzung der Projekte beteiligen, erklärt Ebner. Kindergruppen, die sich beim Kinderforum mitmachen möchten, können sich ab sofort mit ihren Themen und Ideen bei Anja Ebner vom Kinderkulturzentrum Lollipop melden.