Peter Geiger (68) will den Impfgegnern, Corona-Maßnahmen-Kritikern und Querdenkern nicht den öffentlichen Raum in Radolfzell überlassen. Er hat am Montagabend zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz aufgerufen, die sich gegen diese Bewegung stemmt. Rund 100 Teilnehmer sind gekommen, nächsten Montag ruft er zur nächsten Demo auf: „Auch sie werde ich wieder anmelden, wie es sich in einer Demokratie gehört.“

Geiger: „Spaziergänger sind nicht das Volk“

Geiger stört, dass diese sogenannten Montagsspaziergänger sich auf die Demonstrationen in der DDR 1989 berufen, die die friedliche Revolution ausgelöst haben. Für ihn vertreten die Impfgegner ein falsches Geschichtsverständnis: „Es ist eine Unverschämtheit, dass diese Spaziergänger die Montagsdemonstrationen in der DDR für ihre Zwecke instrumentalisieren“, sagt Geiger. Im Gegensatz zu den Aussagen der Querdenker „leben wir nicht in einer Diktatur, sonst dürften die das gar nicht machen“. Was ihn besonders ärgert: „Sie sind auch nicht das Volk“.

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Der parteilose Peter Geiger hat vor 2016 schon einmal in Radolfzell privat die Initiative ergriffen, um in einer öffentlichen Kundgebung für den Frieden und gegen den Krieg in Syrien zu demonstrieren. Seine Kundgebung für die Corona-Maßnahmen und für das Impfen sei spontan und schnell entstanden und er habe sie mit Bekannten organisiert. Darunter habe etwas die Vorbereitung gelitten. „Wir hätten mehr Gruppen ansprechen können“, sagt Geiger. Froh war er, dass Jugendliche aus der Radolfzeller Fridays-for-Future-Gruppe da waren. Auch Stadträte von SPD und Grünen reihten sich in die Menschenkette auf dem Marktplatz ein.

Kundgebung für das Impfen geht weiter

Geiger war überrascht, dass zu seiner Kundgebung rund 100 Unterstützer gekommen sind. „Mit so viel Zuspruch habe ich beim ersten Mal nicht gerechnet.“ Jetzt will er mit seinen Mitstreitern noch mehr Teilnehmer für die nächste Montagsdemo auf dem Marktplatz mobilisieren. Wahrscheinlich wieder um 18.30 Uhr. Egal, wie viele es werden, die Corona-Regeln sollen eingehalten werden: „Also mit Abstand und Maske.“