„In Zeiten von Corona ist alles etwas farblos, um dies zu ändern beginnt hier eine farbige Steinschlange“ – ein Schild mit diesen Zeilen hatte der elfjährige Felix Hamburger Anfang Mai am Rande des Stahringer Dorfplatzes angebracht.
Ziel der Schlange war es, den Mitbürgern eine Freude zu bereiten und sie durch eine gemeinsame Aktion in einer Zeit, in der geselliges Beisammensein nicht möglich war, zusammenzubringen. Symbolisch sollte die Steinschlange die Menschen auf den neuen Dorfplatz führen, der zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen noch abgesperrt war.
Steinschlange führt zum Treffpunkt
Drei Monate später hat sich viel getan: Mittlerweile hat die bunte Schlange dank der tatkräftigen Unterstützung von Felix und vielen Mitbürgern nicht nur ihren Zielpunkt direkt am Dorfplatz erreicht, der Platz wurde zudem mittlerweile offiziell eröffnet und wird von den Dorfbewohnern rege genutzt.
Allen voran Felix Hamburger, er fährt regelmäßig mit dem Roller vorbei und schaut, was los ist. Mit seinen Freunden Pierre Weber und Jonah Schmidt nutzt er den Platz als Treffpunkt. „Wir finden besonders die Tischtennisplatte und das Klettergerüst toll“, erzählt Felix.


Auch der Brunnen mit Wasserlauf hat es den Jugendlichen angetan: „Gerade haben wir einen Staudamm gebaut“, berichtet der zwölfjährige Jonah. „Der Brunnen ist super“, ergänzt Pierre. Sie beobachten auch gerne das Geschehen am Platz und berichten, dass er besonders gerne auch von Familien mit Kleinkindern genutzt würde, während Senioren bisher nur vereinzelt auf dem Platz zu finden seien.
Schatten fehlt
An Ideen, wie der Platz noch verbessert werden könnte, mangelt es den Dreien nicht: „Momentan bietet der Platz leider keinen Schatten. Bis die kleinen Bäume genügend Schatten spenden, wird es sicher noch eine Weile dauern“, sagt Felix. Vielleicht sei das auch der Grund, warum sich bisher ältere Menschen nicht so häufig auf dem Platz aufhalten würden.
Genügend Platz für den Narrenbaum
Felix fände einen Getränkeautomaten super, am liebsten mit Cola bestückt. „Dann könnten wir hier auch mal eine Cola trinken, ohne dass die Eltern das Mitkriegen“, ergänzt der Elfjährige scherzhaft. Gedanken macht sich das Jung-Klepperle der Schoofwäscherzunft auch um die Fasnacht. Schließlich soll der Platz künftig Schauplatz für den Narrenbaum sein. Seine Messung hätte ergeben, dass es vom Narrenbaum bis zum Ende der Freifläche genau 30 Meter seien, das müsste zum Fällen des Narrenbaums reichen.
Waschstraße für Kinderfahrzeuge
Der Brunnen mit Wasserlauf hat sich schnell zu einer Hauptattraktion des Platzes entwickelt. Besonders Kleinkinder nutzen ihn mit Vorliebe – sei es als Planschbecken oder als Waschstraße für ihre kleinen Fahrzeuge. Der Dorfplatz grenzt direkt an die Bahnlinie zwischen Radolfzell und Stockach und ist im Spielbereich durch einen Zaun abgesichert.

Gegen Abend wird der Platz gerne für Treffen im Freundeskreis genutzt. „Wir haben eine Boule-Gruppe gegründet und uns schon mehrfach am Dorfplatz zu einem Boule-Abend getroffen“, berichtet Mirjam Muffler.
„Das Schöne am neuen Treffpunkt ist, dass er so zentral gelegen ist. Auch ohne Verabredung passiert es immer häufiger, dass man auf dem Dorfplatz Bekannte trifft und kurzerhand ein Schwätzchen hält, zusammensitzt oder die Kinder zusammenspielen“, ergänzt Mirjam Muffler.
Sobald es die Corona-Maßnahmen erlauben, soll der Platz auch verstärkt von Vereinen für geselliges Beisammensein in größerer Runde genutzt werden.