Sie ist ein Blickfang gleich am Inseleingang auf der Reichenau. Vor der St. Georgs-Kirche blüht eine große, prächtige Blumenwiese. Und diese dient gleich mehreren guten Zwecken. Zum einen liefern die bunten Blüten Nahrung für Bienen und andere Insekten. Und das hoch gewachsene Blumenmeer auf rund 2300 Quadratmetern hat sich bei vielen Besuchern zu einem beliebten Fotomotiv entwickelt.

Was diese aber bisher nicht wissen, ist, dass die Blütenpracht auch kranken Kindern hilft. Denn die Gärtnerfamilie Glönkler-Wehrle, der dieser Acker gehört, hat entschieden, das von Besuchern eigentlich für den Ernteausfall in ein Kässchen gegebene Geld der Krebsnachsorgeklinik in Tannheim zu spenden. Mehr als 650 Euro seien schon zusammengekommen, so Seniorchef Wilhelm Glönkler und Johannes Bliestle, der Geschäftsführer der Gemüse-Genossenschaft. Und ein paar Wochen lang dürften die Blumen noch blühen und weitere Spenden eingehen, denken sie.

Gärten-Center spendete das Saatgut

Ursprünglich hatte die Gärtnerfamilie auf dem Acker 14.000 Selleriepflanzen setzen wollen. Doch auf Bitte der Genossenschaft habe sie sich bereit erklärt, wie schon vor ein paar Jahren das Feld vor der historischen Kirche für eine Insektenwiese zur Verfügung zu stellen, erklärt Bliestle. Das Reichenauer Gärtner-Center, ebenfalls eine Genossenschaft, habe die notwendigen 15 Kilogramm Saatgut der eigens entwickelten Reichenauer Blumenmischung gespendet. Und der für Saatgut zuständige Mitarbeiter Jochen Egemann habe dann die Idee gehabt, eine Spendenkasse aufzustellen, weil die Gärtnerfamilie durch den Verzicht auf den Gemüseanbau eine finanzielle Einbuße hat.

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Doch Wilhelm Glönkler erklärt, für ihn und seine Tochter Stefanie Wehrle sei eigentlich gleich klar gewesen, dass sie dieses für einen wohltätigen Zweck spenden würden. Wobei er anmerkt, dass man die Aktion mit der Blumenwiese nur alle paar Jahre machen könne, weil dort auch viel Unkraut wachse. Und dies könnte weiter wuchern, wenn dort wieder Gemüse angebaut werde.