Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP), zu dem die Neubauleitung gehört, mitteilt, werde ab Montag, 27. März, der Geh- und Radweg an der Westseite der Kindlebildbrücke über die B33 beim Anschlussknoten Reichenau durch einen Anbau um etwa einen Meter verbreitert.

Ursprünglich, so hatte auch der SÜDKURIER in diesem Artikel berichtet, waren die Arbeiten vom Präsidium ab Montag, 20. März, angekündigt. Wie das RP jedoch am Freitagnachmittag, 17. März, mitteilte, „musste der Baubeginn aufgrund von kurzfristig notwendigen Anpassungen der Arbeitsabläufe um eine Woche nach hinten verlegt werden.“

Durch die geplanten Arbeiten werden die Fahrbahnen auf der Brücke nicht schmaler, so das RP. „Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende Juli dauern. Die Kosten belaufen sich auf rund 550.000 Euro.“ Diese trägt das Land.

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Bürgermeister: „Das kann ein Verkehrschaos geben“

Reichenaus Bürgermeister Wolfgang Zoll findet die Maßnahme zwar einerseits positiv. „Wir haben permanent immer wieder darauf hingewiesen, dass der Radweg zu schmal ist.“ Er moniert aber, dass die Gemeinde recht kurzfristig informiert worden sei. Und während der Bauphase werde die Brücke für den motorisierten Verkehr nur einspurig befahrbar sein und dieser müsse teils umgeleitet werden, so Zoll: „Das kann ein Verkehrschaos geben. Die Maßnahme überschneidet sich mit der Saison.“ In der Regel gibt es ab Ostern bei schönem Wetter erheblich mehr Besucherverkehr.

Zum Thema Kurzfristigkeit erklärt das RP: „Die Maßnahme wurde bereits im Rahmen der Planung mit den Gemeinden abgestimmt.“ Und zur Bauzeit in die Saison hinein, wo mehr Verkehr zu erwarten ist, heißt es: „Die Maßnahme erfordert Erdarbeiten und Betonierarbeiten, die im Winter aufgrund der niedrigen Temperaturen nicht durchgeführt werden können.“

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Zur Verkehrslenkung während der Bauphase erklärt das RP: „Um den Rad- und Fußverkehr zwischen Insel und Lindenbühl während der gesamten Bauzeit aufrecht zu erhalten, wird zunächst ein provisorischer Geh- und Radweg angelegt.“ Hierfür werde der Fahrstreifen der Landesstraße 221, die über die Brücke verläuft, in Richtung Insel benötigt.

Umleitung über Waldsiedlung soll mehrere Monate bleiben

Während der Bauarbeiten werde deshalb der motorisierte Verkehr per Ampel im Wechselverkehr über die Brücke geführt. Beim Auf- und Abbau dieses Provisoriums müsse zudem der motorisierte Verkehr zwischen Lindenbühl und Insel über den Anschluss Waldsiedlung umgeleitet werden.

Zudem müssen Auto-, Bus- und Lastwagenfahrer aus Richtung Konstanz, die auf die Insel oder Richtung Gewerbegebiet Göldern/Lindenbühl wollen, monatelang einen Umweg in Kauf nehmen. Denn die Auffahrrampe von der B33 zur Brücke müsse während der gesamten Bauzeit gesperrt werden, so das RP. Dies solle dazu dienen, dass die dann nur noch einspurige Landesstraße auf der Brücke nicht überlastet werde.

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„Die Umleitung erfolgt über den Anschluss Waldsiedlung“, so das RP. Sprich: die Verkehrsteilnehmer aus Richtung Konstanz können erst bei der Waldsiedlung von der B33 abfahren, müssen dann durch den dortigen Kreisel und wieder auf die B33 in Richtung Konstanz auffahren, um südlich der Brücke beim Anschluss Reichenau wieder abzufahren.

Und es wird auch auf der B33 selbst zu einer Beeinträchtigung des Verkehrs kommen. Denn auf dieser müsse während der Bauzeit im Bereich der Brücke in beiden Fahrtrichtungen jeweils ein Fahrstreifen gesperrt werden, da Platz für ein Traggerüst benötigt werde, wie das RP erklärt.

Kritik an der Breite erfolgte bereits kurz nach der Freigabe

Die Kindlebildbrücke wurde im Jahr 2016 im Zuge des Ausbaus der B33 errichtet. Schon bald nach der Freigabe kritisierten Reichenauer Verwaltung und Gemeinderat die geringe Breite des in beide Richtungen genutzten Rad- und Gehwegs. Bei einer Verkehrsschau im November 2017 erklärten Vertreter der Straßenverkehrsbehörde und der Neubauleitung, dass der Weg mit einer Breite von drei Metern den gesetzlichen Richtlinien entspreche.

Doch schon damals wiesen der Bürgermeister und einige Räte darauf hin, dass der Weg nicht durchgängig so breit sei. Seither wurde nur ein kurzer Abschnitt der südlichen Auf- und Abfahrt etwas verbreitert, indem dort Pflastersteine am Wegrand entfernt wurden.

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Warum die Verbreiterung nun doch gemacht wird, dazu erklärt das RP: „Aufgrund des hohen Radverkehrsaufkommens haben sich in den vergangenen Jahren Sicherheitsdefizite im Begegnungsverkehr gezeigt. Deshalb wird der Geh- und Radweg auf der Brücke nun um etwa einen Meter verbreitert.“ Man sei bereits seit Jahren zu diesem Thema im Austausch mit der Gemeinde. „

Eine technisch umsetzbare Lösung wurde mit der jetzigen Verbreiterung gefunden“, so das RP. Eine deutlich frühere Umsetzung wäre bei der nun geplanten Umleitung über den Knoten Waldsiedlung nicht möglich gewesen. Der Anschlussknoten wurde – zusammen mit dem Tunnel Waldsiedlung – erst Mitte Juli 2022 frei gegeben.