Wenn man den Hegau so von oben betrachtet, mag man es kaum glauben, dass es hier auch so richtig tolle Radtouren für Flachlandradler gibt. Überall recken sich die Hegau-Kegel steil in die Höhe. 200 bis 300 Meter ragen sie aus der Singener Niederung empor. Kein gutes Gelände für faule Radler, möchte man meinen. Aber das täuscht. Hier stellt die SÜDKURIER-Redaktion an fünf ausgewählten Strecken unter Beweis, dass man ganz bequem durch die Landschaft radeln kann, ohne viel Schweiß zu vergießen.
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Ihr Tipp ist gefragt! Es gibt viele Gründe hierzubleiben. Für den Hobbygärtner beispielsweise kann das eigene Grün wichtiger sein als eine Expedition auf die Galapagos-Inseln, ein anderer nutzt bei einem guten Buch die Entschleunigung vom stressigen Beruf. Was ist für Sie ein Grund den Urlaub daheim zu verbringen? Die SÜDKURIER-Redaktion freut sich über Tipps (gerne auch Fotos) und nimmt diese nach Möglichkeit in die Sommerserie „Hiergeblieben!“ auf. Am besten funktioniert das per E-Mail (Stichwort: „Hiergeblieben!“) an
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Tour 1: Von Singen bis zum Aachtopf
Tiefblau bis grün schimmert das große Auge in der Aacher Unterstadt. Ein kleiner See mit einer unglaublichen Dynamik. Denn hier sprudelt Deutschlands mächtigste Quelle mit einer Schüttung von 10 000 Litern pro Sekunde. Die Geburt der Aach ist eigentlich ein Aderlass der Donau. Aus einem weitverzweigten unterirdischen Wassersystem speist sich der kleine Fluss, der nach nur 32 Kilometern bei Moos in den Bodensee mündet. Doch so weit soll diese Radtour gar nicht gehen. Heute führt die Strecke von Singen bis Aach. Ziel ist der Quelltopf. Als Startpunkt hat die Redaktion die Scheffelhalle gewählt. Auf dem Uferweg geht es Richtung Norden. Immer an der Aach entlang, kommt man fast topfeben nach Hausen und anschließend nach Beuren. Nach etwa sieben Kilometern musst man den Uferweg leider verlassen. Hier geht es ein Stück auf der Straße nach Volkertshausen und weiter nach Aach. An der kühlen Quelle kann der Radler nicht nur das klare Wasser sprudeln sehen, sondern auch eine Erfrischung in der Gartenwirtschaft genießen. Zurück geht es dann über ein kleines Sträßchen nach Mühlhausen und dann am Saubach entlang nach Schlatt. Vorbei geht’s am Schlosspark nach Schlatt unter Krähen und dann nach Hausen. Auf dem Aachweg radelt man wieder zum Ausgangspunkt zurück und hat am Ende ungefähr 28 Kilometer auf dem Tacho.
Tour 2: Von Singen zum Steißlinger See

Auch diese Tour beginnt an der Scheffelhalle, wo es gleich am Aachuferweg wieder Richtung Norden geht. Vorbei am Singener Ortsteil Hausen fährt man durchs Aachried bis der Uferweg die Kreisstraße 6123 kreuzt. Hier geht’s rechts auf der Kreisstraße nach Friedingen. In Friedingen muss im Dorf eine kleine Steigung bewältigt werden. Die Straße mündet in die L 189. Dort fährt man kurz links, um schon nach etwa 50 Metern wieder rechts Richtung Friedhof und Maiershöfe abzubiegen. Eine gemütliche Straße führt über den Weiler Maiershöfe bis zu einer kleinen Anhöhe, von der aus der Steißlinger See zu sehen ist. Jetzt kann man am Rande einer Obstplantage links weiter fahren bis zum schönen Naturbad. Am Kiosk des Bades trifft man sich im Sommer zum Imbiss und Plausch. Der Rückweg führt über die K 6121 nach Beuren. Dort kommt man wieder auf den Aachuferweg und über Hausen zurück nach Singen. Die Strecke beträgt insgesamt rund 18 Kilometer.
Tour 3: Von Singen nach Moos

Wer einmal das Fahrrad für sich entdeckt hat, der wird sich mit halben Sachen nicht zufrieden geben. Deshalb steht bei der nächsten Tour die andere Hälfte der Aach an. Abfahrt bei der Scheffelhalle. Diesmal führt der Weg jedoch an der Aach immer nach Süden. Auch auf dieser Strecke gibt es keine Steigungen. So kommt man zuerst nach Rielasingen, vorbei am Skulpturenweg, nach Arlen, Worblingen und schließlich nach Bohlingen. Hier schlängelt sich dann die Aach durch freies Gelände und der Radler wird über Landwirtschaftswege vorbei an der Demeter-Gärtnerei Kessler nach Moos geführt. Wer Lust hat auf ein Stückchen Bodensee, überquert beim Grünen Baum die Landstraße 192 und fährt zur Hafenmole. Zurück kann man die gleiche Strecke nehmen oder beim ehemaligen Haus Gottfried durchs Ried Richtung Rickelshausen fahren. Parallel zur Kreisstraße 6158 gibt es einen Radweg, der nach Überlingen am Ried und später am Kreisverkehr durch die Südstadt wieder nach Singen führt. Etwa 30 Kilometer kommen auch hier zusammen.
Tour 4: Von Singen nach Hemishofen und wer mag nach Stein am Rhein:

Der Start an der Scheffelhalle ist ja nun schon bekannt. Diesmal geht es wieder an der Aach entlang nach Osten bis zur Schlachthausstraße. Hier zweit eine schmale Straße durchs Münchried ab, die schnurstracks Richtung Rosenegg führt. Bei der ehemaligen Rosenegghalle quert man die L 222 und fährt gleich mit kurzer Steigung durchs Wohngebiet am unteren Rand des Roseneggs entlang.
Tour 5: Von Singen nach Murbach

Diese Tour eignet sich perfekt als Feierabendtour mit einer Einkehr in der Härdtle-Alm (die Besenwirtschaft hat allerdings nur einige Wochen im Frühjahr und im Herbst mittwochs bis sonntags von 15 bis 23 Uhr geöffnet). Start ist – wie immer bei diesen Empfehlungen – die Scheffelhalle, diesmal aber auf dem Radweg an der Schaffhauser Straße nach Westen. Hinter dem Singener Waldfriedhof wird der Radweg unter der B 34 weitergeführt. Ein Waldweg führt durch’s Dellenhau Richtung Katzental. Um die Steigung zu umgehen, hält man sich jedoch auf dem Waldweg links. So landet der Freizeitradler nach einigen Wald-Kilometern im Gottmadinger Industriegebiet. Von hier geht’s ab durch die Dorfmitte bis zur Abzweigung nach Randegg.