Tausende Besucher konnten die Sichelhenke-Macher bei ihrer Neuauflage am Wochenende im Singener Stadtteil Bohlingen zum Heimatfest begrüßen. Das Fest im Freien mit Musik, bäuerlichen Feldarbeiten und der historischen Marktgasse fand großen Zuspruch. Einziger Kritikpunkt am Festbetrieb mit Corona-Einschränkungen: Junge Festbesucher wünschen sich wieder ein Festzelt.
Dabei geht die 62. Bohlinger Sichelhenke als ein wunderschönes Heimatfest im Freien in die Geschichte ein. Was vor der Pandemie in Gedanken undenkbar schien, das Erntedankfest einmal ohne ein Festzelt zu feiern, zeigte sich am Wochenende als ein Volltreffer. Zurück zu den Wurzeln der Sichelhenke lautete das diesjährige Motto. Der Mix aus bäuerlichen Erntevorführungen und stimmungsvoller Unterhaltung auf der angrenzenden Festwiese wurde mit dem Zuspruch von Tausenden Besuchern aus dem ganzen Bodenseegebiet belohnt.
Zwei Tage voller schöner Wiedersehen
„Großen Respekt vor den Vereinen im Dorf für ihre Arbeit, mit der Sichelhenke verbinden sich besondere Heimatgefühle, wenn wir mit der Familie nach Bohlingen kommen“, sagte Simone Born-Schöpfel aus Karlsruhe anerkennend. Das zweitägige Fest war für die Menschen ein freudiges Wiedersehen, denn die Pandemiezeit hat die Menschen vorsichtig werden lassen, umso mehr freuten sie sich auf ein Fest im Freien.

„Sichelhenke isch Heimat, da wo s`Herz hänge bliebä isch“, sagte Inge Benz-Bühler aus Bad Dürrheim am Sonntag bei ihrem Besuch auf der historischen Marktgasse, wo sie viele Bekannte aus ihrer Kindheit in Bohlingen traf.
Großes Interesse weckten die bäuerlichen Vorführungen auch bei den Kindern, der Museumsverein hatte Holzgatter mit Ziegen, Esel, Hühner aufgebaut, dazu gab es Holzpferde und auf dem Holzboden konnten die jüngsten Besucher den Einsatz mit dem Dreschflegel üben. „Ein wirklich tolles Programm für die Kinder ist geboten, wie im Freilichtmuseum“, sagte Simon Weber aus Gaienhofen-Balisheim.
Gäste aus Nah und Fern
Viel zu sehen gab es in der Marktgasse, das Rettichschneiden auf einer umgebauten Nähmaschine zeigte Wolfgang Klaiber am Stand des Narrenverereins. Düfte von Bratkartoffeln, Apfelküchle und den gefüllten „Galgenfetzen“ zogen durch die Gasse. Viele Besucher staunten an dem fast 100 Jahre alten fahrbaren Gefährt von Paul Wehrle aus Bohlingen, an dem Holz gesägt und für den Ofen gespaltet wird.
Marktleiter Sebastian Wurster zeigte sich sehr zufrieden von dem breiten Angebot. „Die Rückkehr nach der Pandemiepause mit allen Gerätschaften der Vereine und Handwerker ist sehr gut verlaufen“, freute er sich.

Den stimmungsvollen Abschluss der Sichelhenke gab es am Sonntagabend, als der Musikverein Beuren an der Aach direkt neben den Besuchern auf der Festwiese zur Unterhaltung ausspielte.