Nicht alle Menschen können sich regelmäßig eine warme Mahlzeit leisten. Einige sind auf Hilfe angewiesen, wie etwa von den Tafeln. Diese bieten günstige Lebensmittel für wenig Geld an, sodass jeder die Möglichkeit hat, ein gutes Essen serviert zu bekommen. Dies ist nun auch in der Begegnungsstätte Siedlerheim möglich. Von Montag bis Donnerstag wird von 12.30 bis 13.30 Uhr in Zusammenarbeit mit der Singener Tafel ein Drei-Gänge-Menü mit Getränk für den kleinen Geldbeutel serviert. Entstanden ist die Idee aufgrund der hohen Nachfrage für den Tafelverkauf im Zelt vor dem Gebäude. „Der Mittagstisch in der Innenstadt wird gut angenommen und Dank der Corona-Lockerungen ist ein Betrieb des Siedlerheims wieder möglich“, freut sich Udo Engelhardt, Vorsitzender der Tafel.

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Das Besondere: Das Angebot gilt nicht nur für Tafel-Kunden. Auch ältere, kranke und einsame Menschen sind willkommen. „Gerade in der Südstadt leben viele Menschen mit wenig Geld. Sie sollen von dem Angebot doppelt profitieren. Eine warme Mahlzeit ist wichtig, aber auch soziale Kontakte spielen eine Rolle. Deshalb soll das Siedlerheim auch als Ort der Begegnung dienen“, sagt der Tafelvorsitzende.

Ralph Prosch, Patrick Müller, Eva Pal und Evgeniya Gette (von links) servieren den Kunden im Siedlerheim von Montag bis Donnerstag ein ...
Ralph Prosch, Patrick Müller, Eva Pal und Evgeniya Gette (von links) servieren den Kunden im Siedlerheim von Montag bis Donnerstag ein Drei-Gänge-Menü. | Bild: Verchio, Graziella

Das Angebot wurde schon gut angenommen. Gleich am ersten Tag war nahezu jeder Platz belegt, die Gäste wurden bei Suppe, Salat, Gulasch und Kuchen alle satt. „Wir dachten uns heute morgen, wir schauen es uns mal an und lassen uns überraschen. Es hat alles wunderbar geschmeckt und wir wurden gut bedient“, sagt ein älteres Ehepaar, das mit einer kleinen Rente auskommen muss. „Das Menü war sehr lecker und hat uns überzeugt. Wir kommen morgen wieder“, war die Rückmeldung der Gäste am Nebentisch. Auch in den Tagen darauf war die Resonanz laut Tafelleiter Thomas Glöckler wertschätzend. „Einige haben sich telefonisch nach dem Mittagstisch bei uns erkundigt, weil sie davon erfahren haben.“

Soziale Kontakte sollen geknüpft werden

Während die Tafelkundschaft für die Mahlzeit zwei Euro bezahlt, bekommen die übrigen Gäste das Essen für vier Euro serviert. „Uns ist es wichtig, dass zur Ausgabe auch eine Köchin der Tafel dabei ist, die die Gäste begrüßt und auch das Menü vorstellt“, berichtet Udo Engelhardt. Das Team um die Tafel-Küchenleiterin Eva Pal erfährt Unterstützung von Ralph Prosch, dem langjährigen Koch der Siedlergemeinschaft. „Es ist eine spannende Kooperation. Mit diesem Angebot können wir mehr Menschen ansprechen und darüber hinaus können hier neue Bekanntschaften entstehen. Es ist eine gute Ergänzung zu den bestehenden Angeboten im Singener Süden, die von der Tafel, dem Verein Kinderchancen und der Siedlergemeinschaft ins Leben gerufen wurden und gut angenommen werden. Wir blicken positiv in die Zukunft und sind gespannt auf die Resonanz“, ergänzt Christian Siebold, Leiter der Siedlergemeinschaft.

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Er und Udo Engelhardt essen am Eröffnungstag auch mit. „Wir verwerten fast ausschließlich gespendete Lebensmittel“, erzählt der Tafelvorsitzende. „Das Meiste kann noch verarbeitet werden. Dazu braucht es Kreativität und gute Kochkenntnisse.“ Davon hat das Küchenteam reichlich, sind beide überzeugt.