Sechs Kardinäle listet die katholische Kirche in Deutschland, ganze vier für den afrikanischen Staat Nigeria – und nur einer davon war beim jüngsten Konklave in Rom stimmberechtigt: Peter Ebere Kardinal Okpaleke, Diozösanbischof des erst vor wenigen Jahren gegründeten Bistums Ekwulobia. Der 62-Jährige gehörte zu den 133 Kardinälen, welche in Rom an der Wahl von Papst Leo XIV. beteiligt waren.
Jetzt hat es den kirchlichen Würdenträger vom afrikanischen Kontinent nach der Papstwahl von Rom in den Hegau geführt. Ob er beim Konklave für den neuen Papst Leo XIV. in der Sixtinischen Kapelle gestimmt hat, lässt Kardinal Okpaleke offen. Dass die Wahl auf den aus seinem Blickwinkel Richtigen fiel, schließt er aber keineswegs aus: „Wir danken euch für eure Gebete“, lautete die vieldeutige Antwort des Kardinals, als sich der Bohlinger Jürgen Hirt ausdrücklich für die Wahl des amerikanischen Kandidiaten als neuen Papst bedankte.
Der Kardinal hat in Bohlingen für ein historisches Ereignis gesorgt. Im Rahmen seines Pastoralbesuch in Deutschland machte er Halt in der Seelsorge Aachtal und zelebrierte zweimal Gottesdienste, zunächst in Rielasingen und dann in Bohlingen. Dabei hielt er die Messe auf Deutsch ab und wechselte für die persönlichen Worte zum Schluss ins Englische sowie in seine Muttersprache.
Übersetzen konnte Pfarrer Blaise Emebo. Der beliebte Seelsorger aus Nigeria ist seit vielen Jahren in den Sommermonaten als Pfarrer im Aachtal tätig und hat den Kardinal in den Hegau geholt, an diesem besonderen Anlass wich er dem Landsmann nicht von der Seite.
Gläubige helfen, in Nigeria Schulen zu bauen
Peter Ebere Okpaleke dankte er den Gläubigen für deren große finanzielle Unterstützung der Menschen in Nigeria. Damit würden Schulen und kirchliche Gebäude errichtet. Überrascht zeigte sich der Kardinal, wie viele junge Messdiener anwesend waren.
Erfreut war er über den wunderschönen Chorgesang. Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor Bohlingen mit Sängerinnen und Sängern der Chöre aus Überlingen am Ried und Volkertshausen musikalisch umrahmt.
Nach dem Gottesdienst suchte der Besucher aus Nigeria die Nähe zu den Gläubigen und segnete spontan Besucher auf dem Kirchplatz. Alfred Auer aus Steißlingen zeigte sich vom Gottesdienst sehr beeindruckt: „Es wird ein historisches Ereignis in der Kirchengeschichte in Bohlingens bleiben“, betont er.
