Sascha Wilhelm aus Aach trat schon vor einem Millionen-Publikum auf, als er 2023 bei der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bis unter die Top 30 kam. Seitdem sind die Bühnen kleiner geworden – und die Songs persönlicher. Der 32 Jahre alte Familienvater veröffentlichte inzwischen sechs eigene Lieder, den großen Durchbruch schaffte er bislang nicht. Nun startet er mit seiner neuen Single „Sonnenbrille“ den nächsten Versuch, die Charts zu stürmen. Aber Erfolg ist für ihn nicht alles.
Der 32-jährige macht Musik, seit er 13 Jahre alt ist, und schätzt die verschiedensten Genres: „Mal ist es Hip-Hop, mal Rock, mal Indie, mal Pop – ganz das, worauf ich Bock habe“, sagt Wilhelm über die Lieder, die er seit 2020 veröffentlicht hat. Gemeinsam haben die Songs, dass ehrliche Geschichten dahinterstecken, die der 32-Jährige selbst erlebt hat, und dass sie auf Deutsch sind.
Bald erscheint ein neuer Song
„Mir geht das ganz gut von der Hand. Vor allem die Texte sprudeln nur so aus mir heraus“, erklärt er. So war es auch bei seinem neuesten Indie-Pop-Song „Sonnenbrille“. Da habe er vergangenen Sommer auf dem Balkon in Aach gesessen, die sommerliche Atmosphäre genossen und daraus einen entspannten Sommer-Song geschrieben. „Er soll gute Laune vermitteln, wie eine Cabrio-Fahrt mit Sonnenbrille“, sagt der Musiker.
Zunächst lag das Lied allerdings ein dreiviertel Jahr lang unberührt in der Schublade. Erst im Februar nahm Sascha Wilhelm ihn mit einem Kumpel in den SAE-Studios in Köln auf. Gemixt und gemastert – also zur Veröffentlichung fertiggestellt – wurde das Lied dann in Berlin, so der 32-Jährige.
Auf die Produzenten dort ist er übers Internet gestoßen. „Heutzutage läuft in der Musikproduktion vieles über Online-Dienstleistungen“, erklärt er. Veröffentlicht wird „Sonnenbrille“ am 4. Juli auf allen gängigen Musikstreaming-Plattformen, kündigt Wilhelm an.
Ein paar Ausschnitte der Single hat er schon auf Instagram präsentiert, um die Menschen neugierig zu machen. Darauf hat er bisher nur positive Rückmeldungen erhalten, wie er stolz berichtet: „Viele sagen, der Song hat Ohrwurmcharakter.“
Das sind Wilhelms Pläne
Insgesamt hat der Musiker in Köln fünf neue Lieder aufgenommen, die er nun Stück für Stück veröffentlichen möchte. Sie bedienen sich unterschiedlicher Genres, erzählt er: „Im Herbst soll eine Pop-Ballade rauskommen, die restlichen Songs sind eher im Hip-Hop-Bereich.“

Wenn die neuen Lieder gut ankommen, möchte Sascha Wilhelm nächstes Jahr vielleicht ein paar deutschlandweite Live-Auftritte in die Wege leiten. Details stehen zwar noch nicht fest, doch eines ist dem Sänger klar: „Die musikalische Begleitung soll dann aber nicht digital sein, sondern vor Ort von anderen Musikern gespielt werden. Ich will ja ehrliche Musik machen.“

Warum er jetzt bei einer anderen Band spielt
Seine eigene Band ‚Rebel Yell‘, die er vergangenes Jahr erst gegründet hat, gibt es inzwischen nicht mehr. „Es gab Probleme mit dem Manager“, erzählt er. Dafür ist er seit September 2024 zweiter Frontmann bei der Hegauer Rockband „Schlaflos“.
Sie proben einmal die Woche und treten zehn bis 20 Mal pro Jahr auf, so Wilhelm. „Vor allem die nächsten Wochen sind extrem vollgepackt“, kündigt er an. Denn „Schlaflos“ spielt unter anderem am 27. Juni auf dem Stadtfest in Singen, am 5. Juli auf dem Waldfest in Worblingen und am 12. Juli auf dem Feuerwehrfest in Gottmadingen. Doch sein persönlicher Höhepunkt ist das Altstadtfest in Aach am 4. Juli. Denn das wird der erste Auftritt in seiner Heimatstadt.
„Eigentlich bin ich vor Auftritten nicht mehr aufgeregt, doch in diesem Fall spüre ich jetzt schon ein nervöses Kribbeln, wenn ich daran denke.“

Er hat viel um die Ohren
Als Industriemechaniker arbeitet Wilhelm im Drei-Schichten-System in der Alu in Singen. „Es ist schon schwierig, das mit der Musik unter einen Hut zu bringen“, gibt er zu. Denn immerhin stecken in einem Lied bis zu 30 Arbeitsstunden. Er verpasse öfter mal Bandproben oder fühle sich bei Auftritten unausgeschlafen.
Aber gerade, dass die Musik etwas Unverbindliches ist, schätzt er. So kann der 32-Jährige ohne schlechtes Gewissen wertvolle Zeit mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern verbringen. Denn trotz seiner Liebe zur Musik ist für ihn klar: „Die Familie steht immer an erster Stelle.“