Bahnreisende, die von Singen aus den Zug nehmen, werden sich schon gewundert haben: Was sind das für neue Geräte, die rund um den Bahnhof, aber besonders an den Bahnsteig-Informationstafeln, verteilt sind? Der SÜDKURIER hat bei der Deutschen Bahn (DB) nachgefragt.

Bei den Geräten handelt es sich nach Auskunft eines Bahnsprechers um neue Kameras. „Am Bahnhof Singen werden insgesamt 15 modernste Videokameras installiert“, teilt die DB schriftlich mit. Die neue Videoanlage gehe voraussichtlich im Herbst in Betrieb.

DB investiert 180 Millionen Euro

Die Kameras in Singen sind Teil einer größeren Aktion in ganz Deutschland. Um die Sicherheit der Reisenden kümmern sich die DB AG und die Bundespolizei gemeinsam. Dabei stelle Video­technik, neben der Präsenz von Sicherheitspersonal, eine wichtige Säule des Sicherheitskonzepts dar, teilt die DB weiter mit. Dafür investiere das Unternehmen pro Jahr mehr als 180 Millionen Euro.

Das könnte Sie auch interessieren

Laut Pressestelle der Deutschen Bahn werden bis zum Ende des Jahres 2024 alle großen Bahnhöfe Deutschlands mit dieser modernen Videotechnik ausgestattet sein. Dabei erneuere die DB InfraGO AG nicht nur die Technik, sondern erhöhe auch die Anzahl der Kameraobjektive je Standort deutlich. Bis Ende dieses Jahres werde die Anzahl der Videokameras an Bahnsteigen um rund ein Drittel auf etwa 11.000 Kameras erhöht. Ein weiterer Ausbau der Videoanlage in Singen sei seitens der DB dann nicht vorgesehen.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Auswahl der Verkehrsstationen, die in das Videoprogramm aufgenommen wurden, erfolgte durch das Bundesministerium des Innern, die Bundespolizei und die DB nach polizeifachlichen und bahnbetrieblichen Kriterien“, teilt der Bahnsprecher mit. Bisher sind Kameras im Bereich rund um den Bahnhof vor allem im Maggi-Tunnel aufgefallen.

Immer wieder geht es um Videokameras

Immer wieder waren Videokameras auch an anderer Stelle in Singen ein Thema. Bereits im August 2022 hatte die CDU-Fraktion im Singener Gemeinderat einen Vorstoß für mehr Kameras im öffentlichen Raum gewagt. Im Dezember 2023 hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss für die Errichtung von Kameras im Innenstadtbereich verabschiedet. Und zuletzt hatte Oberbürgermeister Bernd Häusler im Sommerinterview mit dem SÜDKURIER betont, dass man bei dem Thema in den letzten Zügen sei.

„Es war schwierig, ein Ingenieurbüro zu finden, das die Sache plant. Es sind ja viele Kameras zu platzieren, zum Beispiel am Bahnhofsvorplatz, in der August-Ruf-Straße und in der Hegaustraße bis zum Hospiz Horizont. Diesen Bereich wollen wir dokumentieren, um im Falle eines Verbrechens auf die Aufnahmen zurückgreifen zu können“, sagte der OB vor einigen Tagen.

Dabei betonte Häusler auch, dass es nicht permanent jemand die Bilder der Kameras beobachten werde, insofern sei es auch keine Videoüberwachung im eigentlichen Sinn. „Und nach einer gewissen Frist werden die Bilder auch wieder gelöscht“, so Häusler. In Singen hoffe man aktuell, dass man mit dem Vorhaben bis Ende des Jahres wisse, wann die Stadt auf den Startknopf drücken dürfe.