Ein Blick auf die beschädigten Autos zeigt, wie heftig die Zusammenstöße am Sonntag auf der A81 gewesen sein müssen. Auch die Bilanz des Unfalls hat es in sich: Vier Personen werden verletzt, eine so schwer, dass sie erst aus dem Auto geschnitten und dann mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden muss. Wenige Tage nach dem schweren Unfall auf der Höhe von Engen werden weitere Details bekannt. Die Polizei und Rettungskräfte kritisieren dabei vor allem das rücksichtslose Verhalten der im Stau stehenden Autofahrer und spielende Kinder in der Rettungsgasse.

Das ist passiert

Zu dem Unfall kam es laut Polizei und Feuerwehr am Sonntagvormittag auf der A81 zwischen der Anschlussstelle Engen und dem Autobahnkreuz Hegau. Eine 70-jährige Fiat-Fahrerin war in Richtung Singen unterwegs und habe übersehen, dass sich der Verkehr vor ihr staute, so die Polizei. Um einen Zusammenstoß zu verhindern, sei die Fiat-Fahrerin von der rechten Spur nach links ausgewichen. Trotzdem krachte sie in das Heck des VWs einer vorausfahrenden 31-Jährigen, schildert Polizeisprecherin Katrin Rosenthal.

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Durch die Wucht des Zusammenstoßes sei der VW nach rechts von der Straße gerutscht und im Graben gelandet. Der Fiat geriet ins Schleudern und sei laut Polizei nach einem Zusammenprall mit der Mittelleitplanke liegen geblieben.

Die Feuerwehr Engen sicherte nach der Ersten Hilfe die Unfallstelle ab.
Die Feuerwehr Engen sicherte nach der Ersten Hilfe die Unfallstelle ab. | Bild: Benjamin Bach/FFW Engen

Das geht trotz Langeweile und Hitze nicht

Während der Unfallaufnahme war die Fahrbahn in Richtung Singen für etwa zwei Stunden voll gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr zur Anschlussstelle zurück. Dabei stellten die Beamten eine Vielzahl an Verkehrsteilnehmern fest, die ihre Autos verlassen hatten, auf den Leitplanken verweilten, sich unterhielten und rasteten. Noch schwerer wiegt, dass sogar Kinder im Stau spielten, wodurch ein Befahren der Rettungsgasse kaum möglich gewesen sei, so Polizeisprecherin Katrin Rosenthal.

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So verhält man sich richtig nach einem Unfall

Aus gegebenem Anlass verweist die Polizei auf das richtige Verhalten bei einem Unfall auf der Autobahn. Ganz wichtig sei die Bildung einer Rettungsgasse, damit die Einsatzkräfte schnell zum Unfallort gelangen. Sobald Fahrzeuge auf Autobahnen sowie auf Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder stehen, müssen diese Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen zwischen dem äußerst linken und dem unmittelbar rechts danebenliegenden Fahrstreifen für eine Richtung eine freie Gasse bilden.

Herausforderung für die Feuerwehr

Die Feuerwehr Engen rückte mit 20 Einsatzkräften zum Unfallort aus, so Feuerwehrkommandant Markus Fischer. Eine eingeklemmte Person musste aus dem VW gerettet werden. „Wir entfernten die Türen auf der Fahrerseite und die B-Säule mit unseren hydraulischen Rettungsgeräten“, erläutert Bach. Die Herausforderung sei gewesen, das Unfallopfer aufgrund der Verletzungen liegend aus dem Unfallfahrzeug zu bergen, so Markus Fischer auf Nachfrage.

Großer Einsatz für die Rettungskräfte am Sonntagmittag nach einem Unfall auf der A81 bei Engen.
Großer Einsatz für die Rettungskräfte am Sonntagmittag nach einem Unfall auf der A81 bei Engen. | Bild: Benjamin Bach/FFW Engen

Wie die Polizei berichtet, erlitt die 31-jährige VW-Fahrerin schwere Verletzungen und kam mit einem Hubschrauber in eine Klinik. Zwei Mitfahrer im VW im Alter von 59 und 66 Jahren sowie die Fahrerin des Fiats kamen ebenfalls verletzt in umliegende Krankenhäuser. Sowohl am VW als auch am Fiat entstand wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von insgesamt 20.000 Euro, so die Polizei. Ein weiteres Auto sei durch umherfliegende Trümmerteile beschädigt worden.