Am Markus-Familienzentrum in der Südstadt zieren bunte Zaunlatten den Eingangsbereich in der Austraße. Schüler der Johann-Peter-Hebelschule haben sie gemeinsam mit dem Freiwilligen-Team des CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) Singen geschaffen.

Lang vorbereitetes Projekt

Der 16-jährige Jan Husein war mit großer Begeisterung der Sache. Die Figur auf seiner Zaunlatte hat nicht zufällig große Ähnlichkeit mit ihm selbst. Andere wie die 14-jährige Vivien Mohamad oder die gleichaltrige Suad Abdulla haben den Köpfen blond gefärbte Haare gegeben. „Seit dem Herbst arbeitet die Come Together Arbeitsgemeinschaft (AG) an dem Projekt“, erläutert Silke Daub, Vorsitzende des CVJM Singen.

Jan Husein hat auf der Zaunlatte ein Gesicht gemalt, das seinem sehr ähnlich ist.
Jan Husein hat auf der Zaunlatte ein Gesicht gemalt, das seinem sehr ähnlich ist. | Bild: Silke Daub

Schule und CVJM arbeiten zusammen

Das Projekt „Come together“ (“kommt zusammen“) besteht seit fünf Jahren als Integrations-Arbeitsgemeinschaft der Johann-Peter-Hebel-Schule mit dem CVJM Singen. Die Schüler werden von den Freiwilligen des CVJM in den Jugendräumen der Evangelischen Südstadtgemeinde in der Pauluskirche betreut. Die Leitung des Projekts hat Lehrerin und CVJM-Vorsitzende Silke Daub zusammen mit einem Freiwilligenteam, bestehend aus Delia Szabo, Samuel Neukirch, Nathalie Wolpert und Leoni Siegle.

Kreative und sportliche Angebote

Das Angebot richtet sich an die Schüler der Werkrealschule mit dem Ziel neuer Begegnungsmöglichkeiten im außerschulischen Raum bei unterschiedlichen Aktivitäten in den Bereichen Kunst, Spiel, Sport, Kochen oder Backen. Wegen der Corona-Pandemie können sich die Jugendlichen im laufenden Schuljahr jedoch nur stufenweise treffen.

Vielfalt ist prägend für Singen

Die Idee, bunte Zaunlatten für das Markus-Familienzentrum zu schaffen, kam bei der Einweihung des Familienzentrum-Anbaus, als die Leiterin Carmen Merz dazu aufrief, Latten mitzunehmen und für den Eingangsbereich individuell zu bemalen. „Der Gedanke, dass ähnlich wie im Familienzentrum in ganz Singen und auch an der Johann-Peter-Hebel-Schule sehr viele Nationen zusammenleben, inspirierte uns“, sagt Silke Daub.

So nahm die Gestaltungsidee Formen an, Menschen aus verschiedenen Nationen auf die Zaunlatten zu malen. Schon im vergangenen Herbst arbeiteten die Jugendlichen mit großer Ausdauer und Freude viele Wochen an ihren Entwürfen und malten danach die Zaunlatten an. Es war eine intensive Zeit, die allen sehr viel Freude bereitete. Nun ist es schön, dass sie einer größeren Öffentlichkeit zugänglich sind und zu einem bunten, vielfältigen Bild beitragen, sagt Silke Daub.

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Auch Michaela Benz-Riede vom Schulleitungsteam der Hebelschule ist angetan von der Aktion. „Come-together ist die beliebteste AG in unserer Schule. An ihr wollen am liebsten alle Schüler teilnehmen“, sagt sie.

Jugendliche unterstützen Migrantenkinder

Die vier Jugendlichen, die den Bundesfreiwilligendienst absolvieren, leben in einer WG im CVJM-Haus zusammen und unterstützen die Kinder auch außerhalb der AG beim Lernen, besonders die der internationalen Vorbereitungsklasse im Grundschulbereich.

Bei direkter Einzelbetreuung helfen sie beim Deutschlernen oder auch in Mathematik, wenn der Lernstoff noch nicht gefestigt ist. Sie unterstützen auch die Mitarbeiter des Kinderschutzbundes in der Spielstube im Langenrain am Nachmittag.