Zahlen sind eigentlich ganz einfach: Entweder sie stimmen oder sie stimmen eben nicht. Aus diesem Grund waren die Mathenoten in der Schule eigentlich die fairsten. Am Ende muss das Ergebnis stimmen und um dorthin zu gelangen, gab es meistens eben nur den einen, den richtigen Weg.
Aber um Noten soll es gar nicht gehen, sondern bleiben wir bei den Zahlen. Denn seien wir mal ehrlich: Vor allem für Journalisten sind Zahlen ab und an der Endgegner. In den meisten Fällen gewinnen die Journalisten, mit profunder Sachkenntnis besiegen sie die Zahlenmonster etwa in städtischen Haushalten, schaffen Licht ins Dunkel der Kindergarten-Bedarfsplanung oder zeigen deutlich auf, wie viel Müll die Singener im vergangenen Jahr produziert haben. An dieser Stelle sei verraten: Es war so viel Müll wie fast noch nie.
Aber manchmal liegen Journalisten echt daneben. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern meilenweit – um drei Nullen sogar. So wie in unserem Text über den städtischen Müllbericht, darin wurde berichtet, dass die Singener über 21 Tonnen Müll produziert haben. Stellen Sie sich einmal 21 Tonnen an Müll vor. Das muss doch ein riesiger Haufen sein, oder nicht? Ein Elefant etwa, der wiegt satte sechs Tonnen. Der größte Hamburger der Welt soll über 1000 Kilogramm gewogen haben.
50.000 oder 50? Egal, Hauptsache Singener!
Und genau an dieser Stelle kommt der Zahlen-Endgegner ins Spiel. Ein einfaches Rechenbeispiel eines Lesers zeigt nämlich: 21 Tonnen Müll, entspricht 21.200 Kilogramm. Würde man diese Zahl durch die 429 Kilogramm Müll, den jeder Singener 2024 produziert hat, teilen, kommen 49 und ein paar Zerquetschte dabei heraus. Wer nachrechnen will, der darf gerne einen Taschenrechner zu Hilfe ziehen.
Das Problem dabei ist: Singen hat mehr als 50 Einwohner. Und wer sich nun fragt, wo die drei fehlenden Nullen sind: 429 Kilogramm Müll pro Singener bei etwa 50.000 Einwohner ist eben nicht 21 Tonnen sondern circa 21.200 Tonnen. Denn eines steht fest: Singen hat mehr als 50 Einwohner und jetzt wissen wir, wo die drei fehlenden Nullen geblieben sind. Oder anders formuliert: Erdrutschsieg für den Endgegner aller Journalisten!