Ein Kleinflugzeug ist am Montagnachmittag wegen einer Notlage auf einem Acker bei Steißlingen gelandet. Dabei hatte der Pilot jedoch Glück im Unglück, wie er vor Ort berichtet: Er blieb unverletzt und konnte sich selbst aus dem Flugzeug befreien, auch andere Menschen wurden nicht verletzt. „Wenn er sich verschätzt hätte, hätte das ungut ausgehen können. Der Pilot hat einen kühlen Kopf bewahrt und mit der gezielten Notlandung Schlimmeres verhindert“, sagt Bürgermeister Benjamin Mors am Unfallort gegenüber dem SÜDKURIER. Denn der Ortsbeginn ist nur wenige Meter entfernt in Sichtweite.
Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr waren dennoch vor Ort. Denn die Erstmeldung habe wegen eines Absturzes alarmiert.
Nur 400 Meter bis zum Ortskern von Steißlingen
Laut Polizeiangaben war der 56-Jährige in Stahringen vom Flugplatz aus gestartet. In einer Höhe von etwa 3000 Fuß (etwa 914 Meter) habe der Motor plötzlich angefangen zu stottern, berichtet ein Polizeisprecher vor Ort. Der offizielle Grund für die Notlandung ist laut Polizei- und Feuerwehrangaben ein Motorschaden. Da er den Rückflug nicht mehr geschafft habe, sei er gegen 16.30 Uhr auf dem Acker notgelandet. Der liegt von Singen kommend etwa 400 Meter vor Steißlingen. Laut dem Piloten habe es bei der Notlandung keine Komplikationen gegeben.
Die Feuerwehr rückte zwar mit drei Fahrzeugen und rund 25 Feuerwehrleuten aus Steißlingen und auch Singen an, sicherte jedoch vor allem die Unfallstelle. Laut Feuerwehrkommandant Andreas Maier sei bei der Notlandung kein Feuer ausgebrochen. Um Umweltschäden zu verhindern, habe die Feuerwehr das Kerosin aus dem Flugzeugtank gepumpt.
Für den Kommandanten war es dennoch ein Einsatz, der nicht alltäglich ist: „Das ist das erste Mal, dass in Steißlingen ein Flugzeug runterkommt – zumindest in meiner Amtszeit“, sagte er. Obwohl der Flugplatz in Stahringen nicht weit entfernt liege, komme eine solche Notlandung sehr, sehr selten vor.
Bergung könnte Herausforderung werden
Was mit der kleinen Einpropeller-Maschine geschieht, ist am Abend noch unklar. Die Bergung werde eine Herausforderung, berichtet Feuerwehrkommandant Maier weiter, vermutlich sei dafür schweres Gerät nötig. Bürgermeister Benjamin Mors teilt diese Einschätzung und geht aktuell davon aus, dass das Flugzeug erst einmal bis zum Mittwoch auf dem Acker liegen bleibe. Die Polizei beziffert den bei der Notlandung entstandenen Schaden auf rund 20.000 Euro.