Die Feuerwehr hat immer mehr Einsätze zu leisten. 2023 waren es insgesamt 701, gegenüber 495 im Jahr 2022. Dabei konnten die Feuerwehrleute 228 Menschen das Leben retten, für neun kam die Hilfe zu spät. Kommandant Mario Dutzi präsentierte weitere eindrucksvolle Zahlen der Einsätze, die von den 296 Feuerwehrleuten, darunter 26 Frauen, geleistet worden waren.
Kreisbrandmeister ist von Einsatzzahlen „geplättet“
Einen interessanten Vergleich hatte Mario Dutzi noch ganz am Ende der Versammlung parat: Am Tag der Hauptversammlung, dem 16. März, waren es im laufenden Jahr bereits 115 Einsätze. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es bis zum 16. März 90 Einsätze gewesen. Dazu passt auch die Tatsache, dass der Kreisbrandmeister Andreas Egger in seinem Grußwort ausdrücklich betonte, dass die Feuerwehr nicht mehr von Wünschen sprechen dürfe. „Ich bin relativ geplättet von den Einsatzzahlen“, so Egger. Wenn es um neue Feuerwehrhäuser gehe, hätte er gern, dass man über Bedarfe spreche.

Atemschutzübungsstrecke hat ihren Spatenstich
Die Feuerwehr Singen war im Januar 2023 beim Pilotprojekt für die digitale Alarmierung ganz vorn mit dabei. „Die digitale Alarmierung funktioniert und damit ist die analoge Technik Geschichte“, sagte Dutzi. Kreisbrandmeister Andreas Egger berichtete über die geplante Atemschutzübungsstrecke, die gemeinsam mit Rielasingen-Worblingen umgesetzt werde. „Wir werden am 10. April den Spatenstich machen“, kündigte Egger an. Er sei zuversichtlich, dass das Projekt im dritten Quartal 2025 dann in Betrieb gehen könne. Egger kündigte auch an, dass es zu Beginn der Sommerferien wieder ein Jugendzeltlager, diesmal in Engen, geben werde. Diese Zeltlager seien wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit.

In seinem Bericht zeigte Mario Dutzi noch einmal die wichtigsten Einsätze auf. So hatte die Feuerwehr Anfang Mai aufgrund eines Gefahrgutaustritts einen Großeinsatz an der Zeppelin-Realschule. Mitte August musste die Wehr zum Haselmoosweiher ausrücken, weil dieser fast komplett leer gelaufen war. Von den 701 Einsätzen waren 664 geplante Alarmierungen und 37 planbare Sicherheitswachen. Die 188 Fehlalarme unterteilten sich in 112 Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen, 66 Täuschungsalarme und zehn böswillige Fehlalarme.
Der Standort Singen-Süd hat sich nach dem ersten Jahr bewährt und die Erreichungsquote wurde nachhaltig verbessert. Im September 2023 habe der Gemeinderat beschlossen, dass der Standort eine dauerhafte Einrichtung bleiben soll, so Dutzi. Aufgestockt hat man auch im Bereich der hauptamtlichen Mitarbeiter auf nun 14 Mitarbeiter. Oberbürgermeister Bernd Häusler lobte die Arbeit der Feuerwehr ausdrücklich: „es ist unglaublich, was das Ehrenamt leisten kann. Wir sind mächtig stolz auf Euch“. Wenn Geld da ist, sei der Gemeinderat bereit, in die Feuerwehr zu investieren.
Die Auszeichnungen auf einen Blick
Im März 2023 hatte die Feuerwehr das neue LUF 60 – ein Löschunterstützungsfahrzeug – abgeholt. Dies sei bereits bei Einsätzen im Römerziel oder in Gottmadingen im Einsatz gewesen. Insgesamt hat die Feuerwehr 46 Einsatzmittel, darunter elf Löschfahrzeuge. „Die Beschaffungen der letzten Jahre haben den Fuhrpark deutlich aufgewertet“, sagte Dutzi. Im Bereich der Feuerwehrhäuser besteht jedoch weiter Optimierungsbedarf. „Die geplanten Neubauten der Feuerwehrhäuser in Friedingen und in Singen in der Hauptstraße sollten sukzessive vorangetrieben werden“, sagte Dutzi. Man hoffe sehr, dass im Jahr 2025 Mittel dafür vorhanden sein werden.
Hausen und Schlatt erhalten neues Feuerwehrhaus
Für ein gemeinsames Feuerwehrhaus der Abteilungen Hausen und Schlatt gibt es was Positives zu vermelden. Anfang des Jahres konnte in Hausen ein Gebäude, das hierfür geeignet ist, erworben werden. Nach einem Umbau könnte dieses Feuerwehrhaus dann möglicherweise im ersten oder zweiten Quartal 2025 in Betrieb gehen, so Dutzi.

Der Ausbildungsstand der Feuerwehrleute sei gut. Allerdings gebe es wegen fehlender Ausbildungsplätze für Führungskräfte einen gewissen Stau, sagte Mario Dutzi. Kurz erwähnte Mario Dutzi die Hilfstransporte in die Ukraine, die Wolfgang Werkmeister federführend organisiert hatte. Werkmeister wird im Übrigen nun die Leitung der Altersabteilung von Jupp Mauch übernehmen.


Neben den Ehrungen für 40, 25 oder 15 Jahre im aktiven Dienst bei der Feuerwehr sowie Beförderungen auf der Ebene der Brandmeister wurde Fritz Möhrle offiziell zum Feuerwehrseelsorger berufen. Außerdem wurden Hubert Roth aus Beuren und Gerd Heizmann aus Schlatt wegen ihres jahrzehntelangen Einsatzes in den Ortsteilwehren zu Ehrenkommandanten ernannt.