Bis zum Millennium hatte sich der Kellerhof in Murg eher gediegen und ländlich präsentiert. Auch wenn sich bis dahin die im Kellerhof ansässige Maryan Beachwear Group längst zu einem der führenden Bademodenhersteller Deutschlands entwickelt hatte. Von einem Nähbetrieb im klassischen Sinne hin zu einem hochtechnisierten Entwicklungs-, Logistik- und Marketingunternehmen. Mit der Erweiterung des Murger Firmensitzes von 2300 auf 4000 Quadratmeter Betriebsfläche im Jahr 2000 setzte das Familienunternehmen dann auch ein Zeichen nach außen.

Architektur setzt neue Maßstäbe

Die Arbeiten an dem auch heute noch beeindruckenden Gebäude aus Glas, Stahl und Titanzink und mit klarer Linienführung, entworfen vom Bad Säckinger Architekten Christian Haus, begannen noch im Jahr 1999. Einweihung war am 25. Februar 2000. Der damalige Landrat Bernhard Wütz und damalige Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kurt Grieshaber waren anlässlich der offiziellen Einweihungsfeier voll des Lobs und Anerkennung. Nicht nur für die gelungene Optik, sondern vor allem auch für die positive wirtschaftliche Entwicklung und der Tatsache, dass die Maryan Beachwear Group trotz Globalisierung dem Hochrhein weiter die Treue hielt.

Die alte Firmenzentrale im Murger Kellerhof. Das historische Bild stammt aus dem Jahre 1954.
Die alte Firmenzentrale im Murger Kellerhof. Das historische Bild stammt aus dem Jahre 1954. | Bild: Archiv

Der Um- und Neubau trug dieser Entwicklung Rechnung. Es entstanden zusätzliche CAD-Plätze, das Kreativzentrum wurde erweitert, Lagerservice und Logistik optimiert. In 350 Laufmeter Regalen konnten vor dem Versand nun bis zu 250.000 Teile zwischengelagert werden. Gleichzeitig entstand ein modernes Schulungszentrum für Kundenworkshops. Ein neuer Abschnitt in der Entwicklung des Unternehmens, ein Meilenstein für das Unternehmen, ordnete Thomas Mehlhorn, zusammen mit Maryan Mehlhorn geschäftsführender Gesellschafter der Maryan Beachwear Group, seinerzeit die Erweiterung des Firmensitzes ein.

Beliebt in der ganzen Welt: Export sorgt für Rekordumsatz

Das Jahr 2000 wurde für den Bademodenhersteller aus Murg schließlich zu einem Rekordumsatzjahr. Zum ersten Mal erreichte das Unternehmen die 30-Millionen-Mark-Grenze. Die Schubkraft war auf ein Plus im Export zurückzuführen, trotz schlechten Sommers. Der Exportanteil stieg von 47 auf 50 Prozent, womit die Maryan Beachwear Group den mit Abstand größten Exportanteil unter den deutschen Bademodenhersteller hielt und ihre Marktposition in den Folgejahren weiter verbessern sollte.

Bikinischönheiten auf riesigen Plakaten an der Fassade des neuen Logistikzentrums in Luttingen.
Bikinischönheiten auf riesigen Plakaten an der Fassade des neuen Logistikzentrums in Luttingen. | Bild: cha
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Schon wenige Jahre später entsteht in Luttingen ein weitere Neubau

Die zusätzlichen Kapazitäten am Firmensitz in Murg waren schnell ausgeschöpft. Schon im Jahr 2005 bezieht der Bademodenhersteller ein neues Logistikzentrum im Gewerbegebiet Steinmatt in Laufenburg, dessen Fläche im Jahr 2017 noch einmal um 4500 Quadratmeter vergrößert, also verdoppelt, wird. Der zweigeschossige Neubau hat 40.000 Lagerplätze für 600.000 Teile und eine 1,6 Kilometer Regallänge. Bisher waren es 20.000 Lagerplätze für 350.000 Teile. Im Zuge dieser Erweiterung entsteht aber nicht nur neue Lagerfläche, sondern es wird auch Platz für weitere Bereiche geschaffen: ein eigenes Fotostudio, ein größerer Showroom und vor allem ausreichend Platz für die Koordinierung des Onlineshops. Der durch die Erweiterung freigewordene Raum im bestehenden Logistikzentrum wird dem Fabrikverkauf zugeschlagen.