Man ist es ja schon gewohnt, dass die Vertreter des Narrengerichts aus jedem Termin ein Ereignis machen. So war es auch bei der Weinprobe, die Narrenrichter Jürgen Koterzyna als Jubiläums-Weinprobe bezeichnete, denn es war die zehnte ihrer Art. Tatsächlich hielt Koterzyna für die 18 Teilnehmer eine Überraschung parat.
Anders als bei den bisherigen Weinproben, die mit einem Glas Hans-Kuony-Sekt am Kuony-Brunnen eröffnet wurden, lud Koterzyna die Gäste in den Weinkeller des Narrengerichts ein. Diese heiligen Hallen sind eigentlich nicht für die Öffentlichkeit gedacht, so dass sich die Gäste des Abends geehrt fühlten. Kellermeister und Gerichtsnarr Michael Kempter hatte die Stube bestens vorbereitet, und die Gäste zeigten sich über den Strobel-Keller – der Weinkeller ist im Haus Strobel neben dem Kaufhaus Jährling untergebracht – erstaunt. Narrenrichter Koterzyna beantwortete Fragen zum eingelagerten Wein. Nur bei der Frage zur eingelagerten Menge blieb er einsilbig: „Eindeutig zu wenig!“
Weinprobe ohne Weinprinzessin
Zur Weinprobe traf man sich im Narrenstüble im Bürgerhaus Adler-Post, das durch eine neue Bestuhlung optisch aufgewertet worden war. Bei Weißbrot, Käsewürfeln und Mineralwasser warteten die Gäste auf den Höhepunkt des Abends, die Weinprobe, die von der Weinprinzessin des Winzervereins Hagnau hätte präsentiert werden sollen.
Doch dieser Plan scheiterte an der Pandemie. Wie Tobias Keck, der Geschäftsführer der Hagnauer Weingenossenschaft erklärte: „Da es viele Monaten keine Weinfeste gab, bei denen die Weinprinzessin die Hauptrolle spielt, blieb die Stelle vakant.“ Keck hofft, dass im September oder kommendes Frühjahr die Stelle der Prinzessin wieder ausgeschrieben wird.
„Deshalb müsst ihr heute mit mir vorlieb nehmen“, ergänzte er. Die Gäste wurden nicht enttäuscht. Es überzeugten Kecks Wein-Sachverstand und die vielen Episoden zur Stockacher Fasnet. Am 26. August soll es erneut eine Weinprobe geben. Allerdings sind bereits alle Plätze ausgebucht.