Wie in den anderen Gemeinderäten in der Verwaltungsgemeinschaft tauchte auch auf der jüngsten Stockacher Tagesordnung das Thema Mietspiegel auf. Grund ist, dass ein vom Land gefördertes gemeinsames Projekt mit der Stadt Radolfzell möglich ist. Dem soll die Stadt sich nun anschließen, wie der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung beschlossen hat. Konkret bedeutet das, dass die Stadt Radolfzell noch in diesem Jahr einen gemeinsamen Mietspiegel erstellt, der dann unter anderem auch für Stockach gelten soll.

Jürgen Kragler äußert Bedenken

Nicht jeder zeigte sich vor dem Beschluss angetan von dem Thema. Jürgen Kragler (CDU) befürchtete negative Folgen durch einen Mietspiegel: So sei es ohne einen Mietspiegel schwerer, Mieten zu erhöhen, weil dafür persönlicher Aufwand betrieben werden müsse. Mit einem Mietspiegel müsse man jedoch nur einen Blick auf eine Tabelle werfen und sehe sofort, wenn man unter der Vergleichsmiete liege.

„Ich weiß nicht, ob das das das richtige Signal ist“, zeigte Kragler sich skeptisch. „Ich glaube nicht, dass das bei dem angespannten Mietmarkt sinnvoll ist.“ Es gebe zu wenig Wohnungen und es müssten in jedem Preissegment neue geschaffen werden.

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Positive Stimmen für Mietspiegel

Kraglers Fraktionskollege Wolfgang Reuther teilte seine Sorgen nicht. Zwar werde die Befürchtung immer wieder geäußert, allerdings sehe er es persönlich anders: So sei die örtliche Vergleichsmiete in Stockach ohnehin unter den aktuellen Marktmieten, weil es viele Verträge gebe, die älter seien. Aber man brauche eine verlässliche Aussage über die Miethöhen – ein Mangel an derartigen Informationen schrecke möglicherweise Investoren ab.

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Auch Bürgermeister Rainer Stolz sah eine Notwendigkeit für den Mietspiegel. „Wir wollen Klarheit geben für die, die bauen wollen“, begründete er seine Meinung. Außerdem würden in Stockach viele neue Wohnungen entstehen. „Wenn die da sind, senkt das auch die Preise“, so Stolz. Man begegne dem von Jürgen Kragler angesprochenen Problem auf diese Weise also auch.

Die Mehrheit im Rat war für die Erstellung des Mietspiegels. Zwei Räte enthielten sich, einer stimmte dagegen.

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