Es war ein Schockmoment, als in einer Sommernacht des vergangenen Jahres plötzlich Flammen aus dem Dachstuhl eines Wohnhauses in der Radolfzeller Straße 26 schlugen: Zwölf Personen, darunter auch zwei Babys, hatten bei dem verheerenden Brand ihre Wohnung verloren. Doch nach knapp einem Jahr geht der Blick nun nach vorn. Denn der Planungsausschuss des Stockacher Gemeinderats machte den Weg für den Neubau des Gebäudes frei. Ein Aspekt der Planungen rief dabei allerdings Kritik hervor.
Wie Roland Mathis, Geschäftsführer der Baugenossenschaft Stockach, bereits in einem früheren Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärte, habe man sich dazu entschieden, die zerstörte Haushälfte abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Wie aus den Sitzungsunterlagen des Planungsausschusses hervorgeht, soll der Neubau in seiner Höhe dem abgebrannten Gebäude entsprechen.
Es entsteht mehr Wohnraum als vorher
Um mehr Wohnraum zu schaffen, soll das Dachgeschoss des Neubaus jedoch ebenfalls für Wohnraum genutzt werden. Geplant ist daher, statt des alten Dachstuhls ein weiteres Stockwerk mit Flachdach aufzusetzen.
Der Dachstuhl des angrenzenden Gebäudes wurde durch den Brand ebenfalls zerstört. Er soll analog zum Neubau ebenfalls für Wohnraum ausgebaut und mit einem Flachdach versehen werden. Es entstehen jeweils zwei zusätzliche Wohnungen.
Wie Mathis in dem früheren Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärte, soll der alte Gebäudeteil mit der Hausnummer 24 im Zuge dieser Baumaßnahme gleich auch noch energetisch saniert werden. In Summe entstehen in dem Gebäude für die sechs zerstörten Wohnungen nach Beendigung der Maßnahmen zehn neue Wohnungen. „Unserer Ansicht nach fügt sich das Projekt städtebaulich an dieser Stelle gut ein“, erklärte Bürgermeisterin Susen Katter. Im Planungsausschuss gab es zudem Lob dafür, wie viel Wohnraum im Zuge des Projekts geschaffen werden soll.
Nur ein Kritikpunkt aus dem Rat
Auch Stadtrat Markus Gebert (FWV) betonte: „Der Wohnraum wird dringend benötigt“, fügte allerdings an: „Das Flachdach fügt sich aus meiner Sicht nicht in die Umgebungsbebauung ein. Ich bin nicht dagegen, aber hätte mir für das Dach eine andere Lösung gewünscht“. Am Ende fiel die Entscheidung deutlich aus: Mit einer Enthaltung erteilte der Planungsausschuss seine Zustimmung zu dem Projekt.