Nach dem verheerenden Großbrand in der Radolfzeller Straße im vergangenen Sommer war lange unklar, was aus den ehemaligen Bewohnern und dem Gebäude selbst wird. Denn die Baugenossenschaft für als Eigentümerin führte noch Gespräche mit der Versicherung bezüglich einer pauschalen Entschädigungssumme. Die Tendenz ging aber zu einem Abbruch der linken Hälfte.
Nun hat die Baugenossenschaft tatsächlich final entschieden, die zerstörte Haushälfte der Radolfzeller Straße schnellstmöglich abzureißen, informiert deren Geschäftsführer Roland Mathis auf SÜDKURIER-Nachfrage. Bis der umgesetzt werden kann, dauert es wohl aber noch ein wenig. Denn dafür braucht es ein Schadstoffgutachten und eine Abrissgenehmigung, so Mathis. Zudem brauche die Baugenossenschaft ein Entsorgungskonzept.
Künftig zehn statt sechs Wohnungen
Danach möchte die Baugenossenschaft an derselben Stelle möglichst schnell neu bauen, so Mathis. „In diesem Zuge wird auch das Dachgeschoss des Hauses mit der Nummer 24 ausgebaut und dieser Hausteil energetisch saniert“, berichtet Mathis weiter. Der Bauantrag dazu werde demnächst gestellt.

In der abgebrannten Nummer 26 sollen dann künftig acht Wohnungen im neuen Haus entstehen, vor dem Brand waren es sechs. In der benachbarten Nummer 24 sollen laut den Plänen zwei weitere Wohnungen hinzukommen. „Somit entstehen für die sechs zerstörten Wohnungen nach Beendigung der Maßnahmen zehn neue Wohnungen“, fasst Mathis zusammen.
Als Überbrückung bis zum Abriss ist das Gebäude winterfest gemacht worden von der Baugenossenschaft. Die oberste Geschossdecke wurde bereit im Herbst nach dem Abriss des Dachstuhls mit einer Folie abgedichtet.
Jetzt haben alle Mieter eine neue Bleibe
Auch hinsichtlich der Situation der ehemaligen Bewohner des betroffenen Gebäudes kann der Vorsitzende Neuigkeiten verkünden. Waren im Oktober fünf der sechs ehemaligen Parteien mit neuen Wohnungen versorgt, so bezieht zum 1. März nun nach einer Zwischenlösung auch die letzte Familie eine andere Wohnung.
Weitere drei Familien waren bereits im Herbst bei der Baugenossenschaft Hegau untergekommen, ein Mieter war weggezogen und einer hat seit Februar eine Wohnung bei der Stockacher Baugenossenschaft.
Bei der direkt nach dem Brand gestarteten Spendenaktion von Stadtverwaltung und Baugenossenschaft hat sich seit Oktober hingegen nichts mehr getan. Insgesamt waren 16.770 Euro zusammengekommen, die das Ordnungsamt vollständig an die ehemaligen Bewohner weitergegeben hat, informiert die Stadtverwaltung.