Jetzt ist es offiziell: Der FDP-Politiker und stellvertretende Bundestagspräsident Wolfgang Kubicki muss sich dieses Jahr am Schmotzigen Dunschtig vor dem Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken verantworten. Das wurde am Freitagabend im Rahmen der Dreikönigssitzung der Stockacher Narren bekanntgegeben.
Mit dem 70-Jährigen habe man „einen der letzten noch praktizierenden Dandys, einen echten Macho und Frauenversteher“ als Beklagten gewinnen können, so das Narrengericht. Es dürfte also spannend werden, am 16. Februar um 17 Uhr in der Stockacher Jahnhalle.
Kubicki polarisiert schon seit Jahren
Kubicki ist dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn es darum geht, seine Meinung zu sagen. Oftmals hat er in der Vergangenheit damit schon für Aufsehen gesorgt. Sei es jüngst mit dem Etikett „Kanalratte“ für den türkischen Präsidenten oder einer Bemerkung zu Karl Lauterbach, dass man diesen in seiner Eckkneipe als „Spacken“ oder „Dumpfbacke“ nennen würde.
Auch seine polarisierenden, extrem direkten Debatten-Beiträge zum Beispiel zum umstrittenen Gas-Projekt mit Russland Nordstream 2 sorgen immer wieder für Zündstoff, was ihn regelmäßig ins öffentliche Rampenlicht rückt. Für das Narrengericht ist er aber gerade deshalb ein „allseits beliebter, tatsächlich jedoch hochumstrittener Politiker, der ganz schön was auf dem Kasten hat und sich allefänzig vom aalglatten Politiker-Klischee abhebt“, heißt es in einem Pressetext der Narren zum Beklagten.
Ein Freispruch? Unwahrscheinlich
Neben seinem Bundestagsmandat ist Kubicki zugelassener Rechtsanwalt und als Steuerstrafverteidiger tätig. Ob ihm das vor dem Närrischen Tribunal in Stockach dabei helfen kann, ohne eine Weinstrafe davonzukommen, dürfte äußerst fraglich sein.
Wie Fürsprech Michael Nadig und Narrenrichter Jürgen Koterzyna gegenüber dem SÜDKURIER erklären, waren liberale Politiker immer gern gesehene Beklagte vor dem Stockacher Narrengericht, „garantieren sie doch einen hohen Unterhaltungswert und ein ebenso hohes Strafmaß: Rösler, Westerwelle oder Genscher. Und Wolfgang Kubicki ist ein Liberaler, wie er im Buche steht“.
Der Kartenvorverkauf für die Narrengerichtssitzung startet am Samstag, 14. Januar im Kulturzentrum Altes Forstamt sowie online unter narrengericht.tickettoaster.de