„Ein Park, der Deine Ideen lebt“ ist das Motto zum Bürgerbeteiligungsprojekt Aachpark in Stockach. Die Auftaktveranstaltung hierzu hat nun online stattgefunden. Mehr als 50 Stockacher voll kreativer Ideen und Tatendrang hatten sich eingefunden. Initiiert von der Stadt Stockach und unter der technischen Regie der Beraterfirma Translake, war der Abend weit mehr als nur eine Infoveranstaltung. Stockachs Bürgermeister Rainer Stolz kündigte an: „Wir wollen die Lebensqualität in Stockach für Jung und Alt verbessern und der Stadt mit dem Park ein neues Gesicht geben. Und jetzt müssen wir schauen: Was ist machbar?“

Aus einer Präsentation der Stadt: Im geplanten Bikepark soll es auch einen See geben, den Aachsee, der der Erholung dienen soll.
Aus einer Präsentation der Stadt: Im geplanten Bikepark soll es auch einen See geben, den Aachsee, der der Erholung dienen soll. | Bild: Screenshot

Was grundsätzlich machbar und geplant ist, erklärte Willi Schirmeister, Amtsleiter des Stadtbauamts in Stockach. Bis jetzt ist die 20 Hektar große Fläche demnach artenarmes Grünland und reine Überschwemmungsfläche für die Aach. Zunächst sollen darum die Übergänge und Ufer der Aach naturnäher gestaltet werden.

Auch die Freibad-Sanierung gehört dazu

Auch soll das Freibad saniert, also die Becken neu ausgekleidet, die Energieeffizienz verbessert und das Bad kindgerechter gestaltet werden. Diese Sanierung werde zu 25 Prozent bezuschusst, den Rest zahle die Stadt.

Nur eine von vielen Teilflächen, für die es Ideen gibt: Als Teil des neuen Stockacher Aachparks soll hier, wo sich aktuell die ...
Nur eine von vielen Teilflächen, für die es Ideen gibt: Als Teil des neuen Stockacher Aachparks soll hier, wo sich aktuell die Skaterbahn befindet, ein Bikepark entstehen. | Bild: Constanze Wyneken

Auch für eine geplante Sanierung des Leichtathletikstadions stünden Mittel in Höhe von 800.000 Euro zur Verfügung. Es solle Flutlicht geben, neuen Rasen, Kunststoffbahnen rundum, die diesmal tatsächlich 400 Meter lang werden sollen. Der Eisweiher als Biotop bleibe wie er ist.

Das könnte Sie auch interessieren

Auf der großen Grünfläche, die städtisches Eigentum ist, soll ein künstlicher See entstehen – der Aachsee. „Dieser wird zusammen mit dem Osterholzwald das Klima und die Wohnqualität in der Stadt verbessern. Im Zusammenspiel mit 1000 Bäumen, die ebenfalls neu gepflanzt werden sollen, ergibt das eine Frischluftschneise“, erklärt Willi Schirmeister.

Der See solle allerdings kein Badesee sein, er sei lediglich als Komponenente eines Naherholungsgebiets da. Rundum solle es Wege geben, die auch für Menschen mit Behinderung nutzbar seien. Denkbar seien auch ein Café, ein Biergarten, ein Kiosk oder ein Radshop. Es seien auch Elemente wie zum Beispiel ein Spielplatz, Fitness-Möglichkeiten für draußen und Vieles mehr gefragt. Parkplätze gebe es genügend. Diese sollen ebenfalls naturnäher gestaltet werden.

Ein Screenshot während der Auftaktveranstaltung. „Während der Veranstaltung waren in der Spitze 52 Teilnehmer im virtuellen Raum. ...
Ein Screenshot während der Auftaktveranstaltung. „Während der Veranstaltung waren in der Spitze 52 Teilnehmer im virtuellen Raum. Zum Ende hin waren es immer noch sehr gute 48 . Hier muss jedoch beachtet werden, dass oftmals mehr als eine Person vor einem Rechner saß, der uns ja nur als ein Teilnehmer angezeigt wird“, sagt Dennis Braunbarth von der Translake GmbH. | Bild: Screenshot/Translake

Auch der bereits angedachte Bikepark soll in das Gesamtkonzept mit einbezogen werden und wird mit Hilfe interessierter Jugendlicher gestaltet, erörterte Stadtjugendpfleger Frank Dei. Am 27. März soll es für dieses Jugendbeteiligungsprojekt im Bürgerhaus Adler Post eine Veranstaltung für den Ideenaustausch geben.

In Projektgruppen trugen Teilnehmer bei der Aachpark-Auftaktveranstaltung Ideen zusammen für verschiedene Themenbereiche. Beim Thema Gestaltung des Parks im Gesamten wurden beispielsweise genannt: Sitz- oder Schaukelliegen, eine Freifläche für Yoga oder Meditation, ein Steg im See oder gar Tretboote, ein Grillplatz oder ein Barfußpfad mit Einbindung des Bachlaufs.

Sport und Naturschutz

Ideen für Sportmöglichkeiten waren ein Beachvolleyballplatz, ein Trimm-Dich-Pfad, Fitnessgeräte und eine Downhillstrecke. Die Bepflanzungsgruppe stellte eine einheimische und klimaangepasste Bepflanzung, eine Blumenwiese, ein grünes Klassenzimmer, den Biberschutz, einen Waldlehrpfad und ein Insektenhotel in den Vordergrund. Und an Spielideen für Kinder mit Wasserspielen, Trampolin oder Seilbahn mangelte es nicht.

Auch mögliche Konfliktpunkte wurden bereits erkannt und angesprochen: Soll der Park einen Zaun haben, soll er nachts geöffnet oder geschlossen sein? Wie sieht es aus mit Wegweisern zum Park, öffentlichen Toiletten, Hunden, Beleuchtung?

Bürgermeister und Stadtplaner zeigten sich beeindruckt von den Ideen und dem Tatendrang, riefen jedoch trotzdem dazu auf, noch mehr Menschen zum Mitmachen zu motivieren.