Zwar hat es etwas länger gedauert als erhofft, doch die Bürgermeister Arne Zwick aus Messkirch, Severin Rommeler aus Sauldorf und Susen Katter aus Stockach stimmen überein: Die beiden neuen Schrankenanlagen in Stockach seien ein großer Fortschritt für die Strecke der Ablachtalbahn zwischen Stockach, Sauldorf, Meßkirch und Mengen. Endlich seien an diesen Stellen – in der Tuttlinger und der Berlinger Straße – die Pfeifsignale und das Abbremsen der Züge auf zehn Kilometer pro Stunde Geschichte, so Arne Zwick.

Stattdessen sicherten jetzt neueste Schrankenanlagen mit Ampeln und Halbschranken den Straßenverkehr. Sein Kollege Severin Rommeler ergänzt, man ertüchtige die Ablachtalbahn Stück für Stück, um sie für den Personen- und für den Güterverkehr attraktiv und zukunftsfähig zu machen. „Wir denken dabei an die Reaktivierung der Strecke für den täglichen Stundentakt“.

Stadt Stockach gewährt Zuschuss

Die vorhandenen Anlagen genießen Bestandsschutz, erklärt Arne Zwick. Möglich wurde der Neubau der Schranken einerseits aufgrund eines Versicherungsfalls – die Altanlage von 1958 an der Tuttlinger Straße war bei einem Autounfall vor einigen Jahren irreparabel zerstört worden – und durch einen Zuschuss der Stadt Stockach in Höhe von 40.000 Euro für den Umbau des Übergangs Berlinger Straße, wo zuvor nur ein Andreaskreuz gestanden hatte.

Das könnte Sie auch interessieren

Bürgermeisterin Susen Katter hebt die große Erleichterung für die Anwohner des großen Wohngebiets und die Autofahrer hervor: „Die gesicherten Übergänge und die Reduktion der Lärmbelästigung waren die Hauptgründe für unseren Zuschuss.“ Neben der harmonischen und lösungsorientierten Zusammenarbeit der Kommunen lobt Susen Katter, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Stadtwerke hätten mit den Bahnmitarbeitern sehr gut zusammengearbeitet, sodass bei den Baumaßnahmen auch Synergien im Bereich von Leitungsverlegungen geschaffen worden seien.

Verzögerung durch Lieferschwierigkeiten

Große Lieferschwierigkeiten bei den Schrankenantrieben und weiteren technischen Komponenten hätten zur Verzögerung der Bauarbeiten geführt, erklärt anschließend Thomas Heim, Projektleiter und stellvertretender Betriebsleiter der Ablachtalbahn. Auch Prüfingenieure seien kaum zu bekommen. Heim berichtet, dass rund 500.000 Euro in die moderne Bahnübergangstechnik investiert worden seien – vergleichsweise nahezu ein „Schnäppchen“, wie er gleich darauf ausführt.

Projektleiter Thomas Heim, Arne Zwick, der Bürgermeister von Meßkirch, Stockachs Bürgermeisterin Susen Katter und Severin Rommeler, der ...
Projektleiter Thomas Heim, Arne Zwick, der Bürgermeister von Meßkirch, Stockachs Bürgermeisterin Susen Katter und Severin Rommeler, der Bürgermeister von Sauldorf (von links) freuen sich über die beiden gesicherten Bahnübergänge. | Bild: Claudia Ladwig

„Für diesen Preis bekommt man bei Gleisanlagen der DB InfraGO, wenn überhaupt, nur einen einzigen Bahnübergang, denn die deutlich höheren Planungskosten, Auflagen und damit verbundenen hohen Standards, die bei der Hauptbahn gelten, machen diese Anlagen entsprechend teuer“.

Die DB InfraGo bündelt seit Januar 2024 die Kräfte der DB Netz AG und DB Station & Service AG in einer gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft.

Das könnte Sie auch interessieren

Von den Bürgermeistern kommt die Bitte an alle Autofahrer und Fußgänger, die neuen Bahnübergänge mit Umsicht zu überqueren und auf die Lichtzeichen zu achten.