Tengen – Weit mehr als 100 Zuschauer stehen in der Kurve am Ortsausgang von Tengen in Richtung Uttenhofen. Da brausen mit lautem Tatü-tata die Einsatzfahrzeuge zur Hauptübung herbei. Zu tun gibt es viel. Sebastian Pfeffer, selbst Feuerwehrmann, hat sein Haus für diese Übung zur Verfügung gestellt. Wie immer gibt es im Übungsszenario gleich mehrere Aufgaben für die Floriansjünger. Unter anderem brennt es an mehreren Stellen des Hauses. Und Menschen müssen aus dem Haus gerettet werden.
Wasser darf nicht in den Kamin
Zur Übungsannahme gehörte ein Kaminbrand. Der stellvertretende Kommandant Claus Preter moderierte die Übung für die Bevölkerung und erläuterte: „In seiner ersten Reaktion schüttete der Wohnungsbesitzer Wasser in den Kamin. Und der Schornstein zerbarst. Dies löste einen starken Funkenflug und an einer zweiten Stelle einen Schwelbrand aus.“ Aus einem Liter Wasser, der ins Kamin geschüttet wird, können etwa 1.700 Liter Wasserdampf entstehen, so Preter. Aus diesem Grund solle kein Wasser in den Kamin geschüttet werden. Die anschließende Manöverkritik bestätigte der Tengener Wehr einen sehr guten Ausbildungsstand. Die Übungsbesprechung führt in diesem Jahr Stefan Band, Kommandant aus Blumberg, aus. Unter anderem sei bei der Erkundung durch den Einsatzleiter sowie der ersten Führungskraft ein sehr gutes und strukturiertes Vorgehen zu sehen gewesen. Tengens Kommandant Uwe Veit hebt in diesem Zusammenhang auch die gegenseitige Hilfe der benachbarten Feuerwehren hervor. „Bei größeren Ereignissen hatte die Feuerwehr Tengen sowie die Feuerwehr Blumberg bereits Überlandhilfe getätigt“, nennt er ein Beispiel. Auch benachbarte Wehren aus Hilzingen, Blumberg, Geisingen und Thayngen haben an der Abschlussübung in Tengen teilgenommen.
Kommandant Uwe Veit kann nach der Übung im Bürgersaal auch noch allen anwesenden Gästen die nächsten Investitionen der Feuerwehr Tengen vorstellen. Dies sind: Digitalfunk, Überdruckatemschutzmasken, Mannschaftstransportwagen Ersatzbeschaffung der Einsatzkleidung – sowie das Feuerwehrhaus. Auf Nachfrage dieser Zeitung erläutert Bürgermeister Selcuk Gök, wie die Feuerwehr bei den aktuellen Haushaltsberatungen des Gemeinderats bedacht wird. Für das neue Feuerwehrhaus seien für 2025 insgesamt 180.000 Euro Planungsgelder eingestellt worden. „Das unterstreicht unsererseits, dass wir dieses Projekt konkretisieren wollen. Wir sehen den Handlungsbedarf im jetzigen Gebäude und wissen, wie wichtig die Feuerwehr ist“, erklärt Selcuk Gök.
Die Stadt Tengen stehe im Austausch mit den Leitungskräften der Wehr, damit alle Notwendigkeiten bedacht werden, die die Feuerwehr für sich als wichtig erkennt, betont der Tengener Bürgermeister.