Die Stadt Tengen ist Gastgeberin für 20 Kreativ- und Digitalschaffende aus Deutschland und der Schweiz. Die sogenannten Pioniere haben ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ins Schloss Blumenfeld verlegt. Die Stadt erhofft sich von den kreativen Köpfen unter anderem zukunftsweisende Ideen für die Nutzung des Schlosses.
Von Juli bis Dezember 2021 organisieren die Pioniere Veranstaltungen, öffnen das Schloss-Café und etablieren einen Co-Working-Space in der Region. Ihre ersten Berührungspunkte mit der Bevölkerung haben die neuen Bewohner positiv erlebt.
Pioniere wohnen in drei WGs
Im Innenhof des Blumenfelder Schlosses herrscht geschäftiges Treiben. Tische stehen an verschiedenen Stellen. Daran sitzen Digitalarbeiter an ihren Laptops. Immer wieder verlassen sie ihre Arbeitsplätze und verschwinden zu einer Besprechung. Jemand geht mit einem vollen Wäschekorb quer über den Schlosshof.
Zwei Frauen vermessen mit einem Zollstock eine Türe. Drei Wohngemeinschaften gebe es hier, berichtet Kerstin Müller aus Berlin, eine der Pionierinnen. In den ersten Wochen habe man sich schon ein wenig eingerichtet – und wichtige Fragen geklärt. Beispielsweise: Wer putzt wann? Und wer kauft ein? „Es ist spannend, in so eine Community eingebettet zu sein“, erzählt Kerstin Müller.
Community und Co-Working-Space
Mit „Community“ ist die Gemeinschaft gemeint. Und überhaupt benutzt man neuerdings im Schloss mehr englische Wörter als vermutlich im restlichen Teil von Blumenfeld: Co-Working-Space ist auch so ein Wort – also der gemeinsam genutzte Arbeitsraum mit den notwendigen technischen Voraussetzungen.
Die ersten Begegnungen mit Gemeinderäten, Vereinsvorsitzenden und Nachbarn seien durchweg positiv gewesen. „Die Blumenfelder waren ganz überrascht, wie nett die Städter im Schloss sind“, so Müller. Man habe offenbar Schlimmeres befürchtet, wenn 20 Menschen aus der Stadt kommen „und einen auf Landleben machen wollen“, erläutert sie und schmunzelt. Viele der Pioniere kommen nämlich aus Großstädten wie Hamburg, Frankfurt oder Zürich.
Schloss-Café und Ausstellung
Die Pioniere laden die Bevölkerung ein: Das Schloss-Café ist am Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet, berichtet Vanessa Sadecky, die Pressesprecherin der Pioniere. Einige weitere Projekte gebe es, die schon angestoßen wurden. So entstehe gerade ein Garten. In einer SIGNAL-Gruppe können Werkzeug oder Arbeitskraft geteilt werden – und auch die Bevölkerung kann da mitmachen.
Auch Christiane Feucht, Projektleiterin beim Deutschen Verband für Landschaftspflege, ist seit Juni 2021 Teilnehmerin am „Summer of Pioneers“. Sie eröffnet am 8. August gemeinsam mit Bürgermeister Marian Schreier und Tilo Herbster vom Landschaftserhaltungsverbands (LEV) eine Ausstellung des LEV über Landschaftspflege und Naturjuwelen in der Region.
Die Pioniere von Schloss Blumberg haben inzwischen eine eigene Internetseite.
Weitere Informationen zum Sommer der Pioniere gibt es auch unter https://tengen-pioneers.de