Tengen ist eine Kommune, zu der neben der Kernstadt acht Teilorte gehören. Mehr als zwei Drittel der knapp 5000 Einwohner leben in einem Teilort. Durchaus relevant ist also, wie sie sich bei der kommenden Bürgermeisterwahl entscheiden. Aber was wünschen sich die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher und die Bürger?

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Bürgerhaus und Spielplatz in Beuren

In Beuren ist Véronique Maus Ortsvorsteherin. Sie drückt es mit einem Bild aus: „Wir wollen, dass die Ampel endlich mal von Orange auf Grün geschaltet wird und unsere Anträge und Wünsche umgesetzt werden.“ In der Diskussionsrunde einer der ersten Wahlveranstaltungen in Tengen-Beuren wurde auch deutlich, wie zentral den Bürgern die Anliegen für den eigenen Ort sind. Etwa das lange gewünschte Bürgerhaus oder ein ersehnter eigener Spielplatz.

Eine Ampel an einer Baustelle vor dem Tengener Espelweg. Die Beurener Ortsvorsteherin Véronique Maus wünscht sich vom künftigen ...
Eine Ampel an einer Baustelle vor dem Tengener Espelweg. Die Beurener Ortsvorsteherin Véronique Maus wünscht sich vom künftigen Bürgermeister, dass in Tengen die Ampel bald auf Grün gestellt wird – und die Anträge und Wünsche ihres Teilorts umgesetzt werden. | Bild: Uli Zeller

Schlossausbau in Blumenfeld

Für Blumenfeld wünscht sich Ortsvorsteher Thomas Wezstein, dass das Schloss als Zukunftsherberge ausgebaut wird. „Das Schloss soll Ortsmittelpunkt bleiben und nicht verkauft werden“, betont er. Als Ortsvorsteher sind ihm regelmäßige Treffen der Teilortsvertreter mit dem Bürgermeister wichtig, bei denen die Sorgen und Nöte des Dorfes an den Bürgermeister herangetragen werden können. „Ich wünsche mir, dass die Stärkung der Teilorte weiter vorangetrieben wird.“ Auch die Transparenz der Verwaltung gegenüber den Ortschaften ist ihm wichtig.

Zusammenarbeit wünscht sich Büßlingen

Der Büßlinger Ortsvorsteher Josef Ritzi betont, dass Marian Schreier ein guter Bürgermeister sei und viele Dinge auf den Weg gebracht habe. Als Vorbild in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Ortsvorstehern hebt er jedoch dessen langjährigen Amtsvorgänger hervor. „Unter Bürgermeister Helmut Groß hat die Zusammenarbeit mit den Teilorten sehr gut geklappt.“ Aktuell würden vor allem die Fraktionsvorsitzenden einbezogen, aber nicht die Ortsvorsteher, bemängelt Ritzi. „Ich wünsche mir, dass der neue Bürgermeister der Zusammenarbeit mit den Ortsvorstehern wieder einen höheren Stellenwert beimisst.“

In einer Gemeinderatssitzung im neuen Tengener Bürgersaal. Links Büßlingens Ortsvorsteher Josef Ritzi, daneben die Ortsvorsteherin Gabi ...
In einer Gemeinderatssitzung im neuen Tengener Bürgersaal. Links Büßlingens Ortsvorsteher Josef Ritzi, daneben die Ortsvorsteherin Gabi Leichenauer von Wiechs. Sechste von links Jennifer Maier, Ortsvorsteherin von Watterdingen. | Bild: Uli Zeller

Keine konkreten Wünsche in Talheim und Uttenhofen

In Talheim und Uttenhofen wirkt Robert Mick als Ortsvorsteher der beiden kleinsten Teilorte. Er sagt: „Ich wünsche mir einen Bürgermeister, der mit Herz und Verstand die Geschicke der Gesamtstadt mit all ihren vielfältigen Teilorten so gut weiterführt wie es bislang in Tengen immer der Fall war.“ Mick sagte, er habe keine konkreten Wünsche, sondern wünsche sich nach Bedarf Unterstützung in den Teilorten. Unter den Bürgermeistern, die er bisher erlebt hat, sei dies der Fall gewesen.

Die Duschräume der Biberhalle Watterdingen müssen saniert werden.
Die Duschräume der Biberhalle Watterdingen müssen saniert werden. | Bild: Uli Zeller

Sanierungen in Watterdingen

Watterdingen ist der größte Teilort. Die Ortsvorsteherin Jennifer Maier beschreibt: „Ich wünsche mir einen bürgernahen Bürgermeister.“ Er solle mit den Vertretern der Teilorte auf Augenhöhe arbeiten, die Arbeit der Ortsvorsteher und Gemeinderäte im Ehrenamt wertschätzen und dabei den Blick auf die gesamte Gemarkung nicht verlieren.

Ein wichtiges Anliegen, das Watterdingen hat, ist die große Sanierung der Duschräume in der Biberhalle. „Auch die Sanierung unserer maroden Straßen – der Biberweg und die Unterdorfstraße – wird schon seit vielen Jahren bei der Haushaltsanmeldung angemeldet, nur nie umgesetzt“, so Maier.

Weil: Präsenz zeigen

Der Weiler Ortsvorsteher Roland Meßmer wünscht sich, dass der neue Bürgermeister den Ortschaftsrat und den Ortsvorsteher in den Belangen der Ortschaft unterstützt. „Dies kann er tun, indem er zum Beispiel Präsenz bei den Veranstaltungen der Ortschaft zeigt“, so Meßmer. In Weil gibt es dazu jede Menge Gelegenheit. Im kleinen Dorf wird das Vereinsleben groß geschrieben. Von den Narren über eine Sportgruppe bis hin zum gemischten Chor wird dort viel geboten.

Ins Tengener Rathaus zieht bald ein neuer Rathaus-Chef ein. Aber es gibt nicht nur für den Kernort Wünsche.
Ins Tengener Rathaus zieht bald ein neuer Rathaus-Chef ein. Aber es gibt nicht nur für den Kernort Wünsche. | Bild: Uli Zeller

Wiechs wünscht sich gleichwertige Behandlung

Für Wiechs wünscht sich Gabi Leichenauer als Ortsvorsteherin vom neuen Bürgermeister, das er fleißig ist und die Finanzen im Auge behält. „Er sollte alle Stadtteile gleichwertig behandeln und sich für unsere Vereine interessieren und sie wertschätzen. Er sollte die Ortsteile mindestens gleich gut unterstützen wie unser bisheriger Bürgermeister.“ Wiechs freut sich darauf, dass dort in diesem Jahr ein neuer Spielplatz gebaut wird – und der Masterplan der Firma Stihl mit großen Plänen zur Erweiterung machte in den vergangenen Monaten Schlagzeilen.