Den Geschäftsführer des Naldo-Verkehrsverbundes, Christoph Heneka, hatte der CDU-Ortsverband Herdwangen-Schönach vergangene Woche als kompetenten Referenten zum regionalen öffentlichen Personennahverkehr im Gasthaus Frieden in Aftholderberg zu Gast, heißt es in einer Pressemitteilung der CDU Herdwangen-Schönach.
Naldo ist eine Managementgesellschaft mehrerer Landkreise
Auch ohne die Aufschlüsselung „Neckar-Alb-Donau“ kenne eigentlich jeder das seit zwanzig Jahren laufende Erfolgsmodell mit dem Namen Naldo, dessen Kernaufgabe in der Koordinierung und Vereinheitlichung der Leistungen der regionalen Verkehrsbetriebe in unserem übergeordneten Regionalraum bestehe. Immerhin eineinhalbmal so groß wie das Saarland sei dieser bis zur Metropolregion Stuttgart reichende einheitliche Tarifraum. Zur Verdeutlichung stellt Heneka klar: „Uns gehört kein einziger Bus.“ Naldo sei quasi eine Managementgesellschaft mehrerer Landkreise, die für rund 350 Bus- und Bahnlinien mit etwa 70 Millionen Fahrgästen im Jahr Marketing und Vertrieb koordiniere.
Nachsteuern, wenn sich die Umstände ändern
Seit zwei Jahren ist der gebürtige Karlsruher Geschäftsführer in der Zentrale in Hechingen – und war damit gleich zu Beginn mit den Corona-Einschränkungen konfrontiert, die gerade die Verkehrsbetriebe vor große Herausforderungen stellten. Der öffentliche Personennahverkehr sei eine spannende Sache, so Heneka, und man müsse eben nachsteuern, wenn sich die Umstände kurzfristig änderten. So auch aktuell mit den 9-Euro-, beziehungsweise 49-Euro-Ticket-Aktionen der Bundesregierung.
Ticket-Aktionen der Regierung konterkarieren eigene Ticket-Modelle
Diese seien grundsätzlich positiv für den Fahrgast (Heneka: „Ein echter Knaller“), aber solche verordneten Wohltaten würden eben auch innovative Marketingaktionen der Verkehrsverbünde, sprich: spezielle Ticket-Modelle, konterkarieren. Für Heneka ein „Schwachpunkt im System“ und nicht zu Ende gedacht: „Ich halte das nicht für smart“, wird er in der Pressemitteilung zitiert.
Keine Kapazitäten für anvisierte Verdoppelung
Für den ÖPNV prognostizierte er, dass dessen Finanzierung trotz hoher Kundenzufriedenheit komplexer werde und das Risiko vom Bund auf die Länder übergehe, welche es wiederum auf die Kreise abwälzten. Für eine anvisierte Verdoppelung des öffentlichen Verkehrs habe man bei weitem keine Kapazitäten. Hier brauche es einen langen Atem.
Ralph Gerster, Bürgermeister von Herdwangen-Schönach, lobte den Verkehrsverbund: Die 500-er Linie sei ein Erfolgsmodell, zusammen mit dem Rufsammeltaxi sei dies ein Quantensprung gewesen, auf den seitens der Seeanrainer aber auch mit Argusaugen geschaut werde, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Thema treibe die Leute um, meinte denn auch CDU-Ortsverbandschef Simon Klaiber abschließend und dankte dem Referenten, welcher seinerseits bescheiden die Naldo-Aufsichtsratsvorsitzende Landrätin Stefanie Bürkle hervorhob, welche für ihn mit Naldo absolut „auf der Überholspur“ sei.