Dass der Nachwuchs der Musikkapelle Großschönach sich in den Corona-Jahren nicht beim Spaß am Musizieren und an seinen Instrumenten ausbremsen ließ, bewiesen die jungen Musiker am Sonntag eindrucksvoll beim Herbstvorspiel in der Ramsberghalle. Der Vorspieltag ist eine lieb gewordene Tradition der Musikkapelle – auch dieses Mal waren zahlreiche Eltern, Großeltern und Geschwisterkinder gekommen, um dabei zu sein, wenn die Mädchen und Jungen in der Halle präsentieren, welch schöne Klänge sie durch ihren Unterricht den Instrumenten schon entlocken können. Von den ganz jungen Blockflötenspielerinnen bis zu den schon versierten Saxofonistinnen wurde der musikalische Bogen gespannt.
Instrumente werden vorgestellt
Neu in diesem Jahr war, dass es sich nicht wie bisher um einen reinen Vorspielnachmittag handelte, sondern gleichzeitig auch die Instrumentenvorstellung stattfand. Das bedeutete, dass auch interessierte Kinder und Eltern in die Ramsberghalle gekommen waren, die noch kein Instrument spielen, um Flöte, Klarinette, Trompete, Schlagzeug & Co kennenzulernen.
Sonja Befurt, vom Vorstandsteam der Musikkapelle, schilderte bei ihrer Begrüßung ihre schönen Eindrücke beim Kirbefest, das der Verein Mitte Oktober organisiert hatte. Es habe ihr große Freude bereitet, wie die Menschen dabei die Musik in der Ramsberghalle genossen hatten, so Befurt. „Musik macht Spaß und bietet Unterhaltung“, betonte sie. Genau das wolle man beim Herbstvorspiel dem Nachwuchs vermitteln.
„Wir haben alle einmal so angefangen wie Ihr heute. Und nach so vielen Jahren bin ich immer noch infiziert von diesem Virus, den man Musik nennt und den man problemlos weitergeben kann und darf“, richtete sich die Vorsitzende an die jungen Instrumentalisten.
Durch das Programm führte mit Elan und Witz, aber auch einem wunderbaren Einfühlungsvermögen für die jungen Musiker auf der Bühne Jan Schreiber. Er stellte nicht nur die Mädchen und Jungen kurz vor, sondern lieferte auch interessante Informationen über die Instrumente, welche diese spielten. Dass die Blockflöte etwa zu den Längsflöten gehört, also ein am Ende angeblasenes Instrument ist, schilderte Schreiber beim ersten Auftritt des Nachmittags.
Flötistinnen lassen das Bienchen summen
„Summ, summ, summ“ ließen die ganz jungen Flötistinnen Lillien, Nicole, Kiana, Leonie, Luisa und Mabelle das Bienchen fliegen an diesem warmen Oktobernachmittag in der Ramsberghalle. Die schon etwas erfahreneren Spielerinnen Lea und Paulina ließen das Lied vom „Bruder Jakob“ ertönen und so manche Eltern summten leise mit bei diesem Klassiker.
Saxofonistinnen bilden große Gruppe
Eine große Gruppe innerhalb des Instrumentenunterrichts der Musikkapelle Großschönach bilden die Saxofonisten. Hermann Kaister ist ihr Lehrer und freut sich darüber, dass seine Schüler schon so anspruchsvolle Stücke, wie den „Low Country Rag“, spielen können. Alicia, Laura, Lorena, Mia bewiesen dies – gemeinsam mit Kaister selbst – eindrucksvoll. Ob der schwungvolle Can, Can, die „Hütchen auf Papier“ oder das Duett „Los geht‘s“ – auch Max und Celina zeigten, welche schönen, warmen Töne sie ihren Saxofonen entlocken konnten. Und die Erklärung, warum das Saxofon kein Blech-, sondern ein Holzblasinstrument ist, gab es von Jan Schreiber obendrauf: Weil die Töne mithilfe eines Holzblättchens, dem so genannten Rohrblatt, erzeugt werden.

Wegen Krankheit konnte keine Schülerin am Sonntag die Querflöte vorspielen. Kurzerhand zeigte die schon erwachsene Sonja Rothweiler, wie schön dieses Instrument klingt. In den Erläuterungen von Jan Schreiber wurde deutlich, dass dieses Holzblasinstrument früher tatsächlich aus Holz war, heute aber aus Metall gefertigt wird. Wie vielseitig die Klarinette ist – was aber gleichzeitig bedeutet, dass man viel üben muss – bewies Dorothea den staunenden Zuhörern, bevor Jan Schreiber das Moderatoren-Mikrofon mit der Trompete tauschte und gemeinsam mit seinem Schüler Niklas das stimmungsvolle Duett „Santa Lucia“ darbrachte.
Dominik spielt gleich zwei Instrumente
Dass man auch gerne zwei Instrumente beherrschen darf, zeigte Dominik. Er ließ es am Schlagzeug so richtig krachen und spielte auch drei Stücke auf seiner Posaune. Eine Stecknadel hätte man fallen hören können in der Ramsberghalle bei der wundervollen „Kleinen Nachtmusik“, die Amelie auf dem Horn intonierte, und zur Freude von Jan Schreiber wussten die kleinen Zuhörer im Publikum, dass es auch andere Hörner, wie das Jagd- und das Posthorn, gibt. Ein Weiteres darunter ist das Tenorhorn, auf dem Emilia unter anderem den „Rosa Elefanten“ mit Tönen zum Leben erweckte.
Viel Applaus belohnte am Ende das vielseitige Herbstvorspiel mit Stücken von „Schwanensee“ bis hin zum „betrunkenen Seemann“.