Erstmals nach der Corona-Pandemie lud die Gemeinde Herdwangen-Schönach wieder zu einem Neujahrsempfang in die Ramsberghalle ein. Die Halle war am Freitagabend komplett gefüllt. Bürgermeisterin Alexandra Kipp legte Wert darauf, jeden einzelnen Gast bereits an der Eingangstür persönlich zu begrüßen. Der Musikverein Herdwangen, die Musikkapelle Großschönach und die Lautenbacher Blaskapelle sorgten für die musikalische Untermalung des Empfangs. Den Gästen haben die Einlagen gefallen; sie applaudierten kräftig.

Die „Fehlaperlen“ sammelten mit ihren mundartlichen Songs jede Menge Sympathiepunkte.
Die „Fehlaperlen“ sammelten mit ihren mundartlichen Songs jede Menge Sympathiepunkte. | Bild: Robert Reschke

„Wow, da bin ich sprachlos“. Das waren die ersten Worte der Bürgermeisterin, angesichts der vielen Gäste, die zum Empfang erschienen waren. „Es wartet ein Jahr mit vielen Herausforderungen, aber auch ein Jahr der unendlich vielen Möglichkeiten auf uns“, eröffnete sie ihre Rede. Kurz ging sie auf Entscheidungen in der Bundespolitik ein. Sie vermisse dabei vielmals verbindliche Zusagen. „Ich bin jetzt Bürgermeisterin, und damit Vertreterin der Kommunalpolitik, aber ich fühle mich wie eine ganz normale Bürgerin“, betonte sie. „Es ist manchmal schwierig, aufgrund einer rechtlichen Grundlage Dinge zu machen, die man machen muss, die man manchmal aber nicht richtig gut findet.“

Blick auf die anstehenden Projekte

Anschließend gab sie einen Rückblick wie auch eine Vorschau. „Es war für mich sehr wichtig, nicht nur Zahlen, Daten und Fakten zu erlernen, sondern auch in die einzelnen Projekte hinein zu fühlen, genauso wie in die Traditionen, Vereine, Unternehmen und in die Geschichte.“ „Viele Geschichten haben mich sehr berührt, und ich bin stolz, dass ich ihre Bürgermeisterin sein darf.“ An dieser Stelle erntete sie einen besonderen Applaus. Ganz wichtig für sie sei die Senioren-Wohngemeinschaft am Voglerhof. „Wir gehen davon aus, dass im Dezember die ersten Bewohner dort einziehen können.“ Sie verwies dabei auf die geplanten Veranstaltungen der Nachbarschaftshilfe „Miteinander-Füreinander“. Zudem nannte sie weitere Projekte, die derzeit von der Ortsverwaltung und dem Gemeinderat bearbeitet werden. Dazu zählt der Breitbandausbau, der stetig vorwärtsschreite. Dennoch rechnet sie mit ein bis zwei Jahren, bevor schnelles Internet in der Gemeinde zur Verfügung steht. In Branden können neue Gewerbeflächen verkauft werden und für die Baugebiete erhofft sie sich, im Laufe des Jahres in der Lage zu sein, Grundstücke anbieten zu können. Bei der Wasserversorgung erhofft sie sich, dank einer Förderung, eine Ersatzwasserversorgung bauen zu können. Sobald die Leitung aus Pfullendorf fertiggestellt sei, sieht sie die Gemeinde für die Zukunft sicher aufgestellt. Sie würdigte das Gemeindejubiläum „50 Jahre Herdwangen-Schönach“ und hofft noch einen passenden Rahmen für eine entsprechende Feier zu finden.

Bürgersprechstunden nach der Fasnet

Weiterhin wies sie auf die anstehenden Kommunalwahlen im Juni hin und ermunterte die Gäste, sich einzubringen, zumal im aktuellen Gemeinderat einige wenige Plätze neu besetzt werden müssten. Nach der Fasnet möchte die Bürgermeisterin die versprochenen Bürgersprechstunden anbieten. Ihr Dank galt unter anderen dem guten Team in der Ortsverwaltung ebenso wie der angenehmen Arbeit im Gemeinderat.

Gabriele Unversucht von der Lautenbacher Blaskapelle richtete an die Bürgermeisterin ein paar versöhnliche Worte, nach einem etwas schwierigen Start, und überreichte ihr einen Blumenstrauß.

Werner Keller (100 Spenden) und Julia Blender (25) wurden von Andreas Kees (links) und Alexandra Kipp (rechts) für ihre zahlreichen ...
Werner Keller (100 Spenden) und Julia Blender (25) wurden von Andreas Kees (links) und Alexandra Kipp (rechts) für ihre zahlreichen Blutspenden geehrt. | Bild: Robert Reschke

Für Alexandra Kipp bildet der Neujahrsempfang den passenden Rahmen, um Blutspendern zu danken. Mit Julia Blender und Werner Keller wurden zwei fleißige Spender von ihr und Andreas Kees, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe des Pfullendorfer Roten Kreuzes, geehrt.

Die „Schrillen Fehlaperlen“ sorgten zum Abschluss für Stimmung. Die schwäbische Comedy-Gruppe aus Neufra wusste das Publikum zu überzeugen. Jedes Stück wurde klatschend begleitet, und den eingeforderten Nachschlag lieferte das Quintett genauso überzeugend. Beim Stehempfang genossen die zahlreichen Gäste die Häppchen und Getränke nur zu gerne.