Im Rahmen des Seniorenzentrums am Voglerhof soll es auch eine Gemeinschaftseinrichtung geben. Die Planungen dafür nehmen nun immer konkretere Formen an. Am Dienstagabend brachte der Gemeinderat die Genehmigungsplanung auf den Weg.

Helmut Hagmüller vom Architekturbüro Schaudt hatte den Räten bereits im Oktober einen ersten, groben Entwurf für die Gemeinschaftseinrichtung vorgestellt. Am Dienstag hob er zunächst die Bedeutung des Gebäudes für das Gesamtkonzept und das Ortsbild hervor. „Das ist ein städtebaulich wichtiges Haus. Es wird direkt an der Dorfstraße stehen und ist somit die erste Adresse der gesamten Anlage“, betonte er.
Saal schafft Raum für kleinere und mittelgroße Veranstaltungen
Im Erdgeschoss hat Helmut Hagmüller einen rund 95 Quadratmeter großen Saal eingeplant. Hier soll Raum geschaffen werden für kleinere bis mittelgroße Veranstaltungen. Neben dem Saal gibt es ein Foyer, über das die Besucher Zutritt zum Gebäude haben werden. Dazu kommen so genannte „dienende Räume“, wie Küche, Getränke- und Geräteraum. Außerdem wird es ein barrierefreies, auch von außen zugängliches WC geben. Im Erdgeschoss will der Planer darüber hinaus ein Büro für die Mitarbeiter des Nachbarschaftshilfevereins schaffen.

Über eine Treppe geht es vom Foyer aus ins Dachgeschoss des Gebäudes. Dieses soll einen kleineren Multifunktionsraum beherbergen. Eingeplant sind außerdem Technik- und Putzräume sowie ein WC für die Besucher des oberen Saales. Auch hier soll es ein kleines Foyer geben. Da dieser Saal zusätzlich auch von außen zugänglich sein soll, hat Helmut Hagmüller einen Steg eingeplant, über den das Gebäude von Süden her begehbar sein wird.
Das Gebäude soll in Holzständerbauweise errichtet werden. Helmut Hagmüller stellt sich eine für die Außenfassade eine Mischung aus Putz und Holzverkleidung vor. Als Reminiszenz an den ehemaligen Voglerhof, der früher an dieser Stelle stand und für den Bau der Seniorenwohnanlage abgerissen wurde, hat das Planungsbüro den Einbau von zwei noch erhaltenen Holzbalken aus dem früheren landwirtschaftlichen Gebäude vorgesehen.
Aufteilung wird gelobt
Die Planung fand viel Zustimmung im Gremium. „Die Aufteilung ist sehr gelungen“, meinte Gemeinderätin Sandra Reddemann (Freie Wähler). Einziger Kritikpunkt war für sie die Anordnung der Fenster. Dabei ging es um eine von Helmut Hagmüller eingeplante Fensterfront entlang der Westfassade. Dort hatte er über den Fenstern des zukünftigen Nachbarschaftshilfe-Büros noch eine weitere Reihe mit drei Fenstern im Dachgeschoss vorgesehen. „Das sieht für mich nicht ganz harmonisch aus“, schilderte Reddemann ihre Bedenken. Ihre Fraktionskollegen Peter Atzenhofer und Melanie Boos plädierten dafür, die Fenster im Dachgeschoss zu streichen – ebenso wie Gerhard Braun von der CDU-Fraktion. Schließlich wurde dieser Beschluss bei einer Gegenstimme so gefasst.
Detailplanung wird erst noch gemacht
Weitere Details wurden am Dienstag nicht erörtert, da dies für die Genehmigungsplanung nicht notwendig ist. „Wir wollen die Detailplanung nicht vorwegnehmen. Bei der genauen Gestaltung der Gemeinschaftseinrichtung werden wir sicher noch einige interessante Diskussionen haben“, meinte Bürgermeister Ralph Gerster. Dabei werde es dann natürlich auch um die Kosten gehen.
Gebäude soll nicht zu stark von Beton dominiert werden
Helmut Hagmüller hob hervor, dass eine Bebauung des Grundstückes unter anderem deswegen nicht ganz einfach sei, da es sich nicht um eine ebene Fläche handle. „Das Gelände steigt nach hinten an“, erläuterte er. Das müsse berücksichtigt werden und erfordere eine sehr genaue Einarbeitung in die Planung. Ihm ist wichtig, dass das Gebäude am Ende nicht zu stark von Beton dominiert werde. „Sonst passt das vielleicht nicht mehr zu Ihnen. Sonst ist das vielleicht nicht Herdwangen“, sagte er.
Einstimmiges Votum für die Planung
Einstimmig votierte das Gremium für die Genehmigungsplanung, sodass der Bauantrag auf den Weg gebracht werden kann. Die beiden Räume, die dort entstehen soll, werden eine gute Ergänzung zum bisherigen Angebot in der Gemeinde sein. Mit zwei großen Hallen, der Bundschuh- und der Ramsberghalle, ist der Bedarf an großen Sälen abgedeckt; die neue Mehrzweckeinrichtung schafft mit einem mittelgroßen und kleinerem Raumangebot Platz für Veranstaltungen, an denen keine Massen teilnehmen. Man kann sich dort Vereinsveranstaltungen oder private Geburtstagsfeiern vorstellen. Ein genaues Konzept wird aber erst noch erarbeitet.