Der dreigruppige Kindergarten in Aftholderberg ist seit Jahren voll belegt und platzt im Prinzip aus allen Nähten. Dieser Umstand ist der Verwaltung und dem Gemeinderat bekannt. Deshalb hatte Bürgermeisterin Alexandra Kipp, wie vom Gremium gewünscht, den Architekten kontaktiert, der vor neun Jahren mit dem Umbau beauftragt worden war und somit die Gebäudestruktur kennt.
Intensive Debatte um Arbeitsauftrag für Architekten
Nun legte der Architekt einen Kostenvoranschlag über etwa 6000 Euro vor, und über den Umfang seines Leistungsangebots entspann sich in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates eine intensive Debatte. Der Baufachmann würde gerne eine gesamtgemeindliche Bedarfsplanung für die Kindergärten entwickeln. Dazu benötigt er die prognostizierten Kinderzahlen der Kommune und berücksichtigt werden müsste auch die künftige Wohnbauentwicklung. Für Sandra Reddemann und Melanie Boos war die Auftragsausweitung nicht nachvollziehbar, zudem habe man erst am Sitzungsabend ein Blatt Papier als Sitzungsvorlage zu diese Tagesordnungspunkt erhalten. Beim Gespräch mit der Kindergartenleitung hätten diese als Bedarf einen Raum angemeldet, erklärte Boos, dass der Architekt prüfen sollte, ob dies machbar oder eine Erweiterung möglich wäre. Sebastian Blender bewertete es positiv, dass solche Daten für künftige Entscheidungen zur Verfügung stehen: „Kinder sind unsere Zukunft und wir müssen weiterdenken.“
Ist-Zustand und Erweiterungsmöglichkeiten werden nun untersucht
Entschieden widersprach Peter Atzenhofer, der befürchtet, dass diese Bedarfsplanung ergebe, dass man einen neuen Kindergarten für Millionen Euro bauen müsse. Der Hinweis, dass Herdwangen-Schönach bei solchen Kiga-Planungen auch die Entwicklung in Großstadelhofen im Auge haben müsse, fachte die Ablehnung von Atzenhofer weiter an. Laut Vertrag mit der Stadt Pfullendorf besuchen die Kinder dieses Ortsteils den Kindergarten in Aftholderberg und später die Grundschule in Herdwangen. Die Nachbargemeinde verkaufe Bauplätze und Herdwangen-Schönach müsse für die Kindergartenplätze sorgen. Bürgermeisterin Alexandra Kipp räumte ein, dass sie womöglich den Arbeitsauftrag für den Architekten zu weit gefasst habe. Letztlich einigte sich das Gremium auf den neuen Beschlussvorschlag, wonach der Architekt den Ist-Zustand und Erweiterungsmöglichkeiten prüfen solle, und zwar auf Stundensatzbasis. Hier wusste Robert Streicher zu berichten, dass eine Erweiterung möglich wäre, weil die Kirche als Grundstücksbesitzer die benötigte Fläche auf Erbpacht sicher zur Verfügung stellen würde.