Krauchenwies/Stetten a.k.M. – Es ist schon beeindruckend, wenn aus mehr als 200 Kehlen der Gruß des Kommandeurs erwidert wird. Ebenso auch das Erscheinungsbild der großen Menge an Soldatinnen und Soldaten, die sich in einer Paradeaufstellung der Öffentlichkeit präsentierten, um ihr Gelöbnis abzulegen. Auch Publikum war zahlreich erschienen und umrahmte den großen Sportplatz in Krauchenwieser Teilort Ablach, um den jungen Uniformierten auf diese Art Respekt und Anerkennung für ihren freiwilligen Dienst in den Streitkräften zu zollen.
Das tat auch der Kommandeur des Artilleriebataillons 295 aus Stetten a.k.M., Oberstleutnant Chris Weißbrodt, der seinen Stolz bekundete, als Bataillonskommandeur auch im Namen der anderen beiden Einheiten sprechen zu dürfen, deren Rekruten an diesen Tag gemeinsam mit den jungen Artilleristen vereidigt worden sind. Dies waren Rekruten vom deutschen Anteil der ersten Kompanie/Batterie des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons, stationiert in Müllheim im Markgräfler Land und Donaueschingen, das nach Krauchenwies angereist war, sowie Rekruten des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen, Bereich Unterstützung, aus Pfullendorf.
Ein besonderer Gruß und Dank des Kommandeurs galt dem neuem Krauchenwieser Bürgermeister Manuel Kern für die Ausrichtung der Gelöbnisfeierlichkeiten. Für den jungen Patenschaftsbürgermeister war das Gelöbnis mit eigenem Redebeitrag und Abschreiten der Front unter den Klängen des Heeresmusikkorps Ulm ein Debüt, das er souverän meisterte.
Wie Weißbrodt betonte, war dieses Gelöbnis mit drei verschiedenen Abordnungen eine Besonderheit, bei er die Aufgabe hatte, die Grußbotschaften der Führungen der Ersten des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons an die Anwesenden zu vermitteln. „Mit dem heutigen Gelöbnis bei und mit unseren Nachbarbataillonen erleben die Rekrutinnen und Rekruten sowie deren Angehörige einen weiteren Aspekt der militärischen Zusammenarbeit“.
Bereits zuvor war erklärt worden, dass schon in den vergangenen Ausbildungsdurchgängen die Prinzipien der neuen Basisausbildung im Sinne von Flexibilität, Regionalität und der engen Einbindung von Angehörigen durchgeführt worden sind, da diese Komponenten von großer Bedeutung seien. Auch für die Pfullendorfer sprach Weißbrodt in Vertretung von dessen Führung. So sollen deren frisch Vereidigte, die fast ausnahmslos aus der Region stammen, auch am Standort Pfullendorf verbleiben, um das Ausbildungszentrum Spezielle Operationen personell zu verstärken. An die zu Vereidigten gerichtet, unterstrich Weißbrodt, dass der Soldatenberuf mehr ist als ein Job wie jeder andere. Denn es beinhalte „die Verpflichtung gegenüber unserem Land, unserem Grundgesetz sowie unserer Bevölkerung.“
Im Rahmen des Gelöbnisses zeichnete Weißbrodt Major Fabian Wischnewski, Chef der 6. Batterie des Artilleriebataillons 295, mit einer förmlichen Anerkennung aus, weil dieser bei einem zivilen Unfallgeschehen ohne Rücksicht auf eigene Befindlichkeiten zügig eingegriffen hat, die Lage stabilisieren konnte und damit Schlimmeres verhindert hat. „Sein Handeln ist ein Zeichen von guter Ausbildung, Führungsstärke und Tatkraft von einem Soldaten als Staatsbürger in Uniform“, so der Kommandeur.
Bürgermeister Manuel Kern machte mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre deutlich, wie verletzlich staatliche Souveränität sein kann. „Mit ihrer Entscheidung für die Bundeswehr machen Sie sich stark für unser aller Leben.“ Deshalb solle sich auch die Zivilgesellschaft starkmachen für die Belange der Streitkräfte. Denn für alle sollten auch die Worte aus der Präambel des Grundgesetzes gelten, die da lauten: „Dem Frieden der Welt zu dienen“.
Kanonier Jona Mario Butterhof, nach eigenen Worten „Vertrauensperson von vier Zügen und Bindeglied zwischen den Mitgliedern der 6. Batterie und den Führungskräften“ gab in seiner Rekrutenrede dem Publikum Einblick in die zurückliegenden Wochen der Grundausbildung, wobei schon nach den ersten Tagen eine kameradschaftliche Verbundenheit zu wachsen begann, wie er sagte. Der ausgebildete Physiotherapeut hob den Respekt und die Verantwortung im Waffenumgang hervor, „was für uns alle eine große Umstellung zu unserem bisherigen harmlosen Leben war“. Doch Anbetracht der weltpolitischen Lage könne daraus ganz schnell Realität werden, das sei ihnen rasch klar geworden. „Insgesamt kann ich sagen, dass die Grundausbildung der Bundeswehr nicht nur eine Herausforderung ist, sondern auch eine Reise, die uns sowohl körperlich, als auch geistig formt“.