Es gibt neue Entwicklungen in Sachen Suche einer Trasse für die Bundesstraße 311 zwischen Meßkirch und Mengen: Die Bürgerinitiativen aus Inzigkofen, aus dem Krauchenwieser Ortsteil Göggingen und aus Meßkirch schließen sich zusammen, um Stimmung für die aus ihrer Sicht beste Trasse der B311 zu machen. Zum anderen hat die Meßkircher Bürgerinitiative Schilder entlang der F1-Trasse aufgestellt.
Schilderaktion entlang geplanter Trasse
Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) „Stopp-F1-Trasse“ aus Meßkirch haben mit einer Aktion auf die geplante F1-Trasse der B311 hingewiesen: Entlang des vorgesehenen Verlaufs dieser Trasse wurden zehn Schilder aufgestellt, wie die BI mitteilt. Diese sollen auch die Auswirkungen des Straßenbauprojekts auf das betroffene Naherholungsgebiet Felsentäle und das Weiherbachtal visualisieren.

Einsatz für C1-Bürgertrasse
Während einer Versammlung der Inzigkofener Bürgerinitiative „Nein zur Nordtrasse – Für eine Trassenführung der Vernunft und Zukunft“ wurde jüngst bekannt gegeben, dass diese mit der BI aus Meßkirch und der aus Göggingen ein Bündnis eingegangen ist. Dies ist einer Mitteilung der Inzigkofener BI zu entnehmen. Alle drei Initiativen beschäftigen sich mit den Planungen für eine neue Trasse der B311 zwischen Meßkirch und Mengen. Gemeinsam kämpfen sie nun für die Verwirklichung des Trassenvorschlags, den die Inzigkofener Initiative vor einigen Jahren selbst in die Planung eingebracht hatte, die „C1-Bürgertrasse“. Eine Online-Petition aller drei Initiativen soll dem Anliegen nun größeres Gewicht verleihen.
BI sieht Natur in Gefahr
Die Meßkircher Bürgerinitiative möchte mit ihrer jüngsten Aktion auf die drohende Zerstörung eines intakten Naturraums aufmerksam machen. „Die geplante dreispurige Schnellstraße würde nicht nur den Charakter dieser Region nachhaltig verändern, sondern auch wertvolle Erholungsflächen für die Bevölkerung beeinträchtigen, sowie die Natur dort unwiederbringlich zerstören“, erklärt ein Sprecher der Bürgerinitiative. Die Markierung der Trasse solle den Bürgern und Entscheidungsträgern vor Augen führen, wie gravierend der Eingriff in die Natur sei, und wie nahe die Trasse an bestehenden Wohngebieten vorbeiführe. Das sei vielen Anwohnern noch gar nicht bewusst, so der Sprecher weiter.
Diskussion anstoßen
Die Meßkircher Initiative fordert eine umfassende Neubewertung des Projekts und die Prüfung von Alternativen, die sowohl den Verkehrsansprüchen gerecht werden als auch die landschaftlichen und ökologischen Belange der Region wahren würden. Es sei wichtig, eine Variante zu finden, die den Bedürfnissen der Mobilität gerecht wird, ohne die Natur und Lebensqualität in dieser Region zu gefährden. Mit ihrer Schilderaktion hofft die BI, eine breitere öffentliche Diskussion über die F1-Trasse anzustoßen und die politischen Entscheidungsträger dazu zu bewegen, alternative Trassenführungen in Erwägung zu ziehen.
Entscheidung soll 2025 fallen
Der Landkreis Sigmaringen arbeitet zurzeit daran, eine genehmigungsfähige Planung zur B311neu, der Verbindung zwischen Meßkirch und Mengen zu erstellen. 2025 soll die Entscheidung fallen, welche Trassenvariante gebaut werden soll. Bruno Dreher, Vorsitzender der Inzigkofener Bürgerinitiative, klärte während der Versammlung der dortigen BI die überaus zahlreichen Anwesenden darüber auf, dass die Bürgerinitiative ihren Beobachterposten auf die Straßenplaner im Landratsamt Sigmaringen verlassen habe und wieder an die Öffentlichkeit gehe. Denn bei den Planungen würden die Menschen in der Raumschaft zu wenig gewichtet und deren Interessen nicht berücksichtigt.
BI gegen Neubelastungen
Die drei in der Region bestehenden Bürgerinitiativen „Nein zur Nordtrasse – Für eine Trassenführung der Vernunft und Zukunft“ (Inzigkofen, Vilsingen, Engelswies, Laiz, Sigmaringen), „Lebenswertes Göggingen und Umgebung“ und „Stopp F1-Trasse“ (Meßkirch, Igelswies, Menningen) stehen gemeinsam für das „Schutzgut Mensch“ ein. „Wir Bürgerinitiativen betrachten uns als die Stimme der Menschen in dieser, unserer Region – und ganz besonders zukünftiger Generationen“, sagte Bruno Dreher von der Inzigkofener BI. Ausschließlich die C1-Bürgertrasse könne alle Menschen der Region vom Verkehr entlasten, denn die anderen Trassenvorschläge führten zu erheblichen Neubelastungen und machten unweigerlich viele Menschen in der Region zu „Verlierern“ – nördlich oder südlich des Waldes. Darüber seien sich alle drei Bürgerinitiativen einig. „Der soziale Frieden in der gesamten Raumschaft sollte doch auch das Ziel des Landratsamtes sein“, erklärt Bruno Dreher, und nicht, „Verlierer“ in Kauf zu nehmen.
Bevölkerung wachrütteln
Markus Fiederer und Edgar Kempf berichteten in Inzigkofen von umfangreichen Werbemaßnahmen und Informationsveranstaltungen, die die Bevölkerung rechtzeitig wachrütteln und informieren sollen. Auch Inzigkofens Bürgermeister Bernd Gombold bestärkte in seiner Ansprache die Bürgerinitiativen in deren Anliegen: „Man fragt sich, wo ist die Untersuchung, die dem Menschen gilt? Und warum steht diese nicht an erster Stelle? Die Bürgerinitiative hat recht frühzeitig ihre Bürgertrasse im Gemeinderat vorgestellt. Sie stieß uneingeschränkt auf Unterstützung. Dazu stehen wir, seitens der Gemeinde auch heute und unterstützen die Sache voll und ganz.“