Krauchenwies/Herdwangen-Schönach – Die Energiemanager der Liebfrauenschule haben vielfältige Aufgaben: Sie sollen für Stoßlüftung sorgen, Lichter beim Verlassen der Unterrichtsräume ausschalten und im Winterhalbjahr darauf achten, dass die Außentüren der Schule geschlossen sind – um nur einige Beispiele zu nennen. Um die Schüler für ihre Arbeit zu motivieren, führte eine Exkursion zur Firma Steidle nach Krauchenwies, teilt der BUND Sigmaringen in einem Pressetext mit. Dort erläuterte Jakob Roller, wo und wie die Sonnenpellets produziert werden, die die komplette Wärmeversorgung der Liebfrauenschule nach dem Contracting-Modell sicherstellen.
Bei der zweiten Station, dem Demeter-Hofgut Heggelbach, Teilort von Herdwangen, lernten die jungen Leute das erst kürzlich in Betrieb genommene Feld der Agrophotovoltaik kennen. Florian Reyer erläuterte, dass dieses Pilotprojekt das Ziel verfolge, Fläche auf zwei Stockwerken zu nutzen, heißt es in der Pressemitteilung. In fünf bis sieben Metern Höhe wird mit lichtdurchlässigen Spezial-PV-Modulen Strom erzeugt und unten auf dem Boden sollen 80 Prozent des Regelertrags von landwirtschaftlichen Flächen erreicht werden. Verschiedene wissenschaftliche Institute begleiten dieses Projekt: das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse in Karlsruhe (ITAS ) und die Universität Hohenheim in Stuttgart. Der Strom der PV-Anlage von 192 kWp (Watt Peak ist eine im Bereich Photovoltaik gebräuchliche, nicht normgerechte Bezeichnung für die elektrische Leistung von Solarzellen) soll möglichst schon im Bereich des Hofes verbraucht werden. Der gesamte Betrieb hat das Ziel, möglichst klimaneutral zu wirtschaften.
Auf dem Hofgut werden nach den strengen Demeter-Richtlinien vielfältige Feldgemüse angebaut, darunter auch Sellerie, Wurzelpetersilie, Rote Beete, aber auch Kartoffeln. Die Ausführungen zur Hofkäserei weckten bei den Liebfrauenschülern schließlich die Lust darauf, den Hofladen einmal zu besuchen.