Schon als Schüler hatte Percy Cleve recht klare Vorstellungen, was er von seinem Beruf erwartet. Zwei Kriterien waren ihm besonders wichtig: kreativ zu sein, zum anderem mit Menschen zu arbeiten, informiert die Handwerkskammer Reutlingen über den 17-Jährigen, der als „Lehrling des Monats“ ausgezeichnet wurde. Nach Praktika im Kindergarten, in einem Fotostudio und in zwei Friseurbetrieben stand seine Entscheidung fest. Was den Ausschlag gegeben hat, formuliert Cleve so: „Haare, Aussehen und Mode sind Themen, die mich interessieren. Menschen durch einen neuen Schnitt, ein neues Styling zu verändern und generell der Kontakt mit den Kunden. Das ist mein Ding.“
Friseurmeisterin Petra Böll lobt Talent und Einsatzwillen
Cleve, obwohl eben erst im zweiten Ausbildungsjahr angekommen, sei ein Vorbild für andere, ist Petra Böll überzeugt. Die Friseurmeisterin hebt neben seinem Talent vor allem seinen Einsatzwillen, seine Aufgeschlossenheit und seine soziale Kompetenz hervor. „Percy ist immer gut gelaunt, höflich und wortgewandt im Umgang mit Kunden, hilfsbereit und ein echter Teamplayer. Wir freuen uns, mit ihm zusammen zu arbeiten.“ Nicht nur im Betrieb weiß Cleve zu überzeugen, auch die schulischen Leistungen seien überdurchschnittlich. Darüber hinaus habe er bereits an Schulungen und Seminaren, die nicht auf dem Lehrplan stehen, teilgenommen. „Er nimmt diese zusätzlichen Angebote zuverlässig und interessiert wahr“, lobt Böll.
Schneiden, färben und föhnen
Im Salon übernimmt Cleve immer mehr Aufgaben und betreut mittlerweile Männer selbständig. Und nach und nach arbeitet er sich ins Damenfach, in verschiedene Schnitttechniken und Stylings ein. Allerdings geschieht das aktuell noch unter „Aufsicht“ einer erfahrenen Kollegin oder der Ausbilderin, die im Fall der Fälle eingreifen könnten, wie Cleve lachend anmerkt. Zu seinen Lieblingstätigkeiten zählt der Auszubildende die Arbeit mit Farben, das Föhnen und natürlich das Haare schneiden. Zu seinen Modellen, die sich ihm anvertrauen, zählen auch einige Kundinnen des Salons. Cleve freut sich über dieses positive Feedback.
Ziel ist der eigene Friseurbetrieb
Wie es nach der Ausbildung weitergeht, steht für Cleve, der in seiner Freizeit gerne Gitarre und Klavier spielt, zeichnet und malt, bereits fest. Er hat die Meisterprüfung bereits im Blick und möchte anschließend seinen eigenen Betrieb führen, möglichst in einem ansprechenden Umfeld, wie er es ausdrückt. Den passionierten Wanderer und Naturliebhaber zieht es allerdings nicht in eine umtriebige Stadt. „Ein Salon in den Bergen, etwa in Südtirol oder im Schwarzwald, das könnte ich mir gut vorstellen.“
Teilnahme den den Deutschen Meisterschaften
Zwischenzitlich bereitet sich Cleve auf ein anderes Projekt vor, die Teilnahme an einem Wettbewerb. Bei den Deutschen Meisterschaften, die Ende September in Mannheim stattfinden, wird er sich mit anderen Auszubildenden in der Kategorie „Junior Stylist“ messen. Sein Beitrag wird eine Damenfrisur sein, „blonde Haare, leicht wellig, Kinnlänge“, verrät Cleve. Das ebenfalls geforderte Video, mit dem die Teilnehmer sich vorstellen und praktisch zeigen, was sie draufhaben, ist bereits im Kasten. „Das ist eine Premiere für mich. Ich freue mich auf die Herausforderung“, sagt Cleve.
Friseurmeisterin Petra Böll hat sich 1990 selbständig gemacht
In ihrem Salon in Ostrach-Ochsenbach bietet ein achtköpfiges Team, allesamt „Friseure aus Leidenschaft“, ein Komplettangebot rund um Haare, Kosmetik und Pflege für Damen, Herren und Kinder. Die Teilnahme an Schulungen und Messen ist selbstverständlich. Darüber hinaus nehmen Böll und ihre Mitarbeiterinnen regelmäßig und überaus erfolgreich an Wettbewerben teil. Die Liste der Auszeichnungen umfasst nationale und internationale Titel. Böll ist Obermeisterin der Friseur-Innung Sigmaringen und in der Leitung des Verbands der Künste und Techniken der Friseure Deutschlands e.V., Mitglied des Weltverbandes der Friseure, aktiv. Der Betrieb ist zudem als „Fairer Salon“ zertifiziert. Die gleichnamige Initiative setzt sich unter anderem ein für hohe Qualitätsstandards und eine übertarifliche Entlohnung der Beschäftigten.