Das große Eck-Gebäude auf dem rund 400 Quadratmeter großen Grundstück in der Conradin-Kreutzer-Straße 24 – zuletzt die Heimat von „Mellis Holzwurm“ – wird unter neuem Namen eine Zukunft haben. „Alles ist startklar“, sagt Benjamin Seifried und freut sich auf die Eröffnung am heutigen Freitag um 16 Uhr. Von nun an heißt die Kneipe „Zum Bahnhof“. Eine offizielle Eröffnungsparty ist im Oktober geplant.
Spediteur Fecht kauft Gebäude
Rückblick: Ein letztes Mal hatte die frühere Wirtin Melanie Roth am 12. April des Jahres anlässlich der Veranstaltung „Meßkirch tanzt“ den Zapfhahn geöffnet. Nach zwölf Jahren zog die 46-Jährige einen Schlussstrich unter den Holzwurm, anfangs hatte sie die Kneipe mit ihrem Lebensgefährten Klaus Baumann geführt, nach dessen Tod alleine. Weil sie sich beruflich umorientiert hat und aus Meßkirch weggezogen ist, suchte sie einen Käufer. Sie verkaufte die Immobilie an den Meßkircher Spediteur Jürgen Fecht. Da das Grundstück im Bereich des Sanierungsgebietes „Altstadt-Erweiterung II“ liegt, hatte die Stadt Meßkirch ein Vorkaufsrecht, worauf sie allerdings verzichtete.
Zurück zum traditionellen Namen
Die Wirtschaft zu Wohnungen umzumodeln, sei für ihn von Anfang an keine Option gewesen und auch kein Leerstand über einen längeren Zeitraum, sagte Jürgen Fecht im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Er habe sogar die Absicht gehegt, die Gaststätte in Eigenregie als Besenwirtschaft zu betreiben und habe die Fühler nach einem Mitstreiter ausgestreckt. Dann bewarb sich Benjamin Seifried bei ihm als neuer Pächter. Und dieser wird die Wirtschaft nun weiterführen – gemeinsam mit Saban Iris. Fecht erklärt: „Meine Voraussetzung war, dass die Gaststätte wieder ihren früheren Namen „Zum Bahnhof“ bekommt.“ Äußerlich wurde das Gebäude dem Aussehen von früher angeglichen und in einem hellen Farbton gestrichen. Noch fehlt der Schriftzug „Zum Bahnhof“, aber der wird noch kommen.

Saban Iris betrieb früher die Bar Metropol
Technik, Zapfanlage und Kühltheke wurden erneuert. Innen standen eine Grundreinigung und Schönheitsreparaturen an. Vor allem hatte sich im Laufe der Jahre sehr viel Deko angesammelt. „Wir haben mehrere Anhänger abtransportiert, um das Ganze etwas leichter zu gestalten“, erzählt Seifried. So manches Liebhaberstück, darunter alte Brauereischilder, wurde natürlich wieder aufgehängt. Seifried wird auch weiterhin in seinem Hauptberuf arbeiten. Er stammt aus Meßkirch und wohnt in der Gemeinde Leibertingen. Sein Geschäftspartner, Saban Iris, ist in der Meßkircher Gastro-Szene kein Unbekannter. Er lebt schon seit 37 Jahren hier und führte 19 Jahre lang das Metropol. Die Bar an der Mengener Straße ist seit Ende Juli geschlossen.

Bühne für regionale Bands
„Zum Bahnhof“ bleibt eine Raucherkneipe, es gibt aber weiterhin einen Nichtraucher-Raum. Speisen stehen (noch) nicht auf der Karte, aber diverse Bier vom Fass, darunter eine renommierte Traditionsmarke aus Bayern. Den Biergarten wollen die beiden im kommenden Jahr in Betrieb nehmen.
Darts und Bundesliga
Es ist zudem geplant, regionalen Live-Bands eine Bühne zu bieten. Bei der Musiknacht „Meßkirch tanzt“ am 17. Oktober will die Kneipe auch dabei sein. Wer gerne Darts spielt, findet zwei elektronische Dartboards. Eine Neuerung dürfte Fußballfreunde erfreuen. Denn in der Kneipe werden die auf Sky und Dazn gezeigten Bundesliga- und sonstige Fußballspiele zu sehen sein.