Unter dem Titel „Heimatschutz in Zeiten neuer Bedrohungen“ fand auf Initiative des CDU-Stadtverbands ein politischer Vortragsabend mit dem Kommandeur der neuen Heimatschutzdivision der Bundeswehr, Generalmajor Andreas Henne, statt, informiert die CDU. In Anerkennung der vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten der örtlichen Blaulichtfamilie hatte S.H. Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern, Vertreter aus Reihen der Feuerwehr, Polizei, THW, Malteser, DRK, DLRG, Katastrophenschutz, Notfallseelsorge und Reservisten in den Leopoldsaal des Sigmaringer Schlosses eingeladen.
Heimatschutzdivision ist Teil der strategischen Neuausrichtung
Dabei erläuterte Generalmajor Henne, Struktur, Aufgaben und Zielsetzung der neuen Einheit und ging dabei besonders auf den Schutz verteidigungswichtiger kritischer Infrastrukturen in Deutschland ein. Die Heimatschutzdivision ist demnach Teil der strategischen Neuausrichtung der Bundeswehr hin zur Landes- und Bündnisverteidigung. Neben sicherheitspolitischen Aspekten sprach der General auch die Herausforderungen an, die sich aus dem jahrelangen Abbau militärischer und ziviler Strukturen ergeben. „Heimatschutz ist ein Thema, das Menschen bewegt – nicht nur in den Streitkräften, sondern in der gesamten Gesellschaft“, so Henne. Mit Blick auf aktuelle Ereignisse – von Spionagefällen bis hin zu großflächigen Stromausfällen wie zuletzt in Spanien – mahnte er zur Wachsamkeit. „Zufälle“ dieser Art dürften nicht unterschätzt werden. Er hob die Bedeutung der zivil-militärischen Zusammenarbeit hervor und lobte das Engagement der anwesenden Vertreter der Blaulichtfamilie. Großes Interesse bestand auch an den Perspektiven und Erfordernissen der Kooperation zwischen Bundeswehr, Kommunen und Ehrenamtlichen vor Ort.
Bundeswehr in Sigmaringen?
Zuletzt kam in diesem Kontext die Frage auf, ob es Möglichkeiten gebe, die Bundeswehr wieder zurück nach Sigmaringen zu holen und dort beispielsweise Soldatinnen und Soldaten der Heimatschutzdivision anzusiedeln. „Wir haben Platz, wir haben ein Herz für die Bundeswehr“, warb Alexandra Hellstern-Missel für Sigmaringen als Bundeswehrstandort und versprach, einen entsprechenden Antrag in den Gemeinderat einzubringen. „Hier vor Ort in Sigmaringen sind wir sehr offen für die Bundeswehr. Wir müssen die Strukturen, die wir haben, nutzen“, betonte auch der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sarjoscha Marquardt und gab Generalmajor Henne dieses Anliegen mit der Bitte um Prüfung mit auf den Weg nach Berlin.
Kompanie in der „Staufer-Kaserne“ in Pfullendorf
Im Dezember erfolge die offizielle Aufstellung der vierten Heimatschutzkompanie in der Staufer-Kaserne unter dem Namen „Heimatschutzkompanie Linzgau“, die ausschließlich aus Reservisten besteht, welche speziell für Wach- und Sicherungsaufgaben besonders von kritischer Infrastruktur wie Wasser- oder Stromversorgung ausgebildet sind. Die Angehörigen dieser Kompanie kommen vorrangig aus dem Raum Linzgau.

Beim Aufstellungsappell machte der Kommandeur des Landeskommandos deutlich, dass die territoriale Reserve in den kommenden Jahren weiter deutlich aufwachsen wird. „Mit der Heimatschutzkompanie sehen wir heute einen weiteren Baustein im Rahmen dieses Auswuchses vor uns“, so Kapitän zur See Michael Giss. Namens der Stadt hatte im Dezember der stellvertretende Bürgermeister Michael Zoller den Soldaten gedankt: „Pfullendorf und die Bürgerinnen und Bürger sind stolz, dass neben dem Ausbildungszentrum Spezielle Operationen auch die Heimatschutzkompanie in der Staufer-Kaserne ihre Heimat gefunden hat“. Die Diskussion um Wehrfähigkeit der Bundeswehr ist derzeit in vollem Gange. Nach Schätzungen fehlen zur Landesverteidigung rund 100.000 Reservisten.