Ministerpräsident Kretschmann habe sich viel in seiner Gemeinde gezeigt, attestiert der Beuroner Bürgermeister Raphael Osmakowski-Miller dem Nachbarn aus Laiz. „Da könnte sich manch anderer eine Scheibe abschneiden“, stellt er fest. Der Nähe zu Laiz geschuldet sei so auch das Abschneiden der Grünen mit rund 43 Prozent der Wählerstimmen in seiner Gemeinde, sagt er. „Persönlich bin ich schon überrascht und das Ergebnis der CDU ist schade“, fährt er fort. Andererseits sei er sehr stolz darauf, dass die Alternative für Deutschland in der Donautalgemeinde unter zehn Prozent der Stimmen geblieben ist. Er habe nun hohe Erwartungen an die Wahlkreissiegerin Andrea Bogner-Unden, so wie er dies auch an frühere Abgeordnete aus dem Kreis hatte. Positiv könne es für den Kreis sein, dass, dieser erstmals mit zwei Abgeordneten in Stuttgart vertreten sein wird. Und mit Blick auf die jetzt mögliche Koalitionen unterstreicht er: „Wichtig ist, dass es gut für unser Land ist.“

Auch in Inzigkofen, in unmittelbarer Nachbarschaft, sind Bündnis 90/Die Grünen mit 42 Prozent deutlich an der CDU vorbeigezogen. „In dieser Deutlichkeit hätte ich die Verschiebungen nicht erwartet“ kommentiert Bürgermeister Bernd Gombold den Wahlausgang. Mit dem Ergebnis der Wahl seien die Volksparteien gewissermaßen abgestraft worden. Die Landtagswahl sei so auch eine Denkzettel-Wahl gewesen und im Vorfeld habe er auch von eingefleischten Konservativen gehört, dass eine schwarz-grüne oder eine grün-schwarze Koalition die jetzt richtige Konstellation im Land wäre. Für sehr erfreulich erachtet Gombold die Wahlbeteiligung, die in Inzigkofen bei rund 74 Prozent lag.

Mit 29,4 zu 28,7 Prozent knapp vor den Grünen lag die CDU in der Gemeinde Neuhausen ob Eck. Deren Bürgermeister Hans-Jürgen Osswald zeigt sich von diesem Wahlausgang wenig überrascht. „Ich habe irgendwo damit gerechnet.“ Es habe sich für ihn abgezeichnet, dass CDU und Grüne in etwa gleichauf liegen würden und leider sei dieser erwartete Ausgang so auch eingetroffen in der Gemeinde. Erschreckend sei für ihn das Ergebnis der Alternative für Deutschland, die in Neuhausen auf einen Stimmenanteil von rund 19 Prozent kam. Aber als Demokrat müsse man damit umgehen können, sagt der Bürgermeister.