Die Tage der Skisaison sind gezählt, im März/April stellen die Lifte in den meisten Skigebieten ihren Betrieb ein. Doch einer hat diesen Winter so oft es ihm möglich war schönste Abfahrten genossen. An seinen freien Tagen zieht es ihn regelmäßig zum Skifahren nach Vorarlberg, gerne nach Warth-Schröcken. Die Rede ist von Alfred Schraudolf vom Ski-Club Meßkirch.

Anfänge am Muckenbühl

Seine Freude am Wintersport wurde schon in der Kindheit geweckt. Im Alter von zehn Jahren bekam Alfred Schraudolf zu Weihnachten sein erstes Paar Holz-Ski mit Fangriemen geschenkt, bis dahin war er gelegentlich auf geliehenen Brettern einen Hang bei Igelswies heruntergeschlittert, so es am „Muckenbühl“ genug Schnee gab. Seine erste Skifreizeit mit dem Ski-Club Meßkirch, dem er seit 1970 angehört, unternahm er als 12-Jähriger nach Bizau im Bregenzerwald. „Damals gab es noch keinen Lift, wir sind zu Fuß den Berg hoch gelaufen“, erinnert sich der 68-Jährige. Bei den Skiclubs Stetten am kalten Markt und Hausen im Tal nahm er schon als Jugendlicher gelegentlich an kleineren Rennen teil.

22 Jahre lang Skischulleiter

Schraudolf, im Verein besser als „Schradi“ bekannt, ist ein überaus aktives Mitglied im Ski-Club Meßkirch. Gerade erst hat er die Kreismeisterschaften mit organisiert, die am 15. März in Damüls über die Bühne gingen. 1973 übernahm er das Amt des Jugendwarts. Ab 1979 leitete er ganze 22 Jahre lang die Skischule und hat alle Ausbildungsstufen bis zum DSV (Deutscher Skiverband)-Skilehrer durchlaufen. Er bildete den Übungsleiter-Nachwuchs aus, betreute die Rennläufer des Skiteams, organisierte viele Trainingslager, Familienfreizeiten, Skicamps, Stadt- und Kreismeisterschaften. Er war Sportwart, ist aktuell Kassenwart und kümmert sich seit 2018 um die Hüttenverwaltung. Unter anderem plant er die Belegung der 32 Betten. Der Ski-Club Meßkirch hatte bis vor zwei Jahren eine Hütte in Mellau, inzwischen ist der Verein Pächter einer Hütte in Bezau, „Meßkircher Haus“ genannt. Für seine herausragenden Verdienste um den Sport in der Stadt Meßkirch erhielt Schraudolf bereits 2014 die Sportlerehrennadel. Vom Schwäbischen Skiverband gab es die Goldene Ehrennadel.

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Zwangspause nach Knieverletzung

Aktiv nahm er bis 2016 an Skirennen teil. „Nach einer Kreuzbandverletzung musste ich eine ganze Saison pausieren und auch nach einer Herz-OP war eine Pause angesagt“, erzählt er. Seine Liebe gehört dem alpinen Skilauf, Telemark, Skitouren oder Snowboard sind nicht sein Ding. Was ihn begeistert? Tiefschneeabfahrten bei Sonnenschein und pulvrigem Schnee zum Beispiel. „Das macht einfach gute Laune!“

Eine aktuelle Aufnahme vom 24. Februar 2025 aus dem Skigebiet Warth-Schröcken.
Eine aktuelle Aufnahme vom 24. Februar 2025 aus dem Skigebiet Warth-Schröcken. | Bild: Wilfried Schmon

Rutscher bei Ski-WM

Nicht missen möchte er seinen zweiwöchigen Einsatz als „Rutscher“ bei der Ski-WM 2012 in Garmisch. „Ich hatte mich dafür beworben. Als Rutscher in der Slip Crew mussten wir zwischen den Läufen den Hang glätten und richten. Das war ein interessantes Erlebnis.“ Seine Eindrücke sind in einem Fotobuch verewigt, darin Bilder von Ski-Größen wie Maria Höfl-Riesch, Lindsey Vonn, Rosi Mittermeier und Markus Wasmeier. Dass Schradi skiverrückt ist, beweist nicht zuletzt seine viermalige Teilnahme am spektakulären Inferno-Rennen in der Schweiz. Bei guten Bedingungen ist die Abfahrt vom Gipfel des Schilthorns rund 14 Kilometer lang.

Noch wird die Schneehöhe in Warth-Schröcken mit 110 bis 140 Zentimeter angeben – alle Lifte sind offen. Es ist nicht schwer zu erraten, wohin es Alfred Schraudolf bis zum Saisonende am 21. April sicher noch des öfteren ziehen wird.