Am liebsten wäre Narrenmutter Ilona Boos vor ihrer Verabschiedung mit dem Narrenschiff im Restaurant Froben in Meßkirch geflüchtet. Das klappte leider nicht. Trotzdem hatten alle Frauen viel Vergnügen beim Damenkaffee. Kapitänin Beatrice (Rita Hafner-Degen) und die Matrosinnen (Altnarrenmütter) hatten alle Frauen auf das Schiff zu einer rasanten Kreuzfahrt eingeladen.
Bunte Schar sticht mit fröhlichem Gesang in See
Mit fröhlichem Gesang stach die bunte Schar in See. Das Häs blieb trotz stürmischer See trocken, nass wurden nur die Augenwinkel vom vielen Lachen. An Bord befanden sich die „Drunken Sailors“ (Altnarrenmütter), die Krankenschwestern Rabi (Romana Specker) und Ata (Nikola Hahnke) als Duo Rabiata und sogar ein paar blinde Passagiere: die als Frauen verkleideten Musiker der Stadtmusik.

Zwei Männer dürfen mit an Bord
Als einzigen Mann beim ersten Frauenkaffee vor der Narrenmutter-Verabschiedung akzeptierten die Frauen, neben Robert Buck, den Alleinunterhalter Klaus Mühlhauser aus Rohrdorf, der das Schiff in Fahrt brachte. Nach dem Katzenmarsch brachte der Narrenmütter-Chor mit Dirigentin und Sängerin Christel „Schwenkarm“ (Kasseckert) Schwung in die Runde mit dem Meßkircher Frauenfasnachtsklassiker „Heut gomma solo zum Weiberfasnetsball. Heut sind mir Emanze, mir gond alloi zum Tanze. Heut hond mir an Knall!“
Infusion und Eigenurin von den Krankenschwestern
Zwei Krankenschwestern gingen prüfend durch die Reihen. „Die schauet sich um, dass do it scho oine fiebrig isch“, klärte die Kapitänin (Rita Hafner-Degen) auf. Dann legten die Helferinnen Verbände an, verteilten Medizin und verabreichten eine Infusion. Zwischendurch stärkten sie sich und ihre Patientinnen mit einem Schluck Eigenurin aus der Urinflasche.
Die Queen klagt über Randy Andy und „old Knochen“
So ging es von Rimini über Mallorca bis nach Las Vegas. An Bord befand sich sogar die Queen aus England (Rita Reichel), die dem Publikum ihre Sorgen anvertraute. Sie klagte über ihren Sohn, der nur noch Randy Andy genannt werde, ihren „old Knochen“, der immer noch den Frauen hinterher schaue, sowie über den Brexit und Boris „with his grazy blond hair“ (mit seinen verrückten blonden Haaren).

„Drunken Sailors“ schaffen Akrobatisches
Schon bei Rimini gab es die ersten „Drunken Sailors“ (Altnarrenmütter), die jedoch Akrobatisches schafften. Auf der Reise musste Narrenmutter Ilona Boos immer tapferer werden, denn ihre Verabschiedung rückte näher und näher. Man spürte, dass sie am liebsten die Zeit angehalten hätte.
Trost-Ständchen für scheidende Narrenmutter Ilona Boos
Zum Trost spielten ihr die „pfundigen Fledermäuse“ vom Kolping „I-lo-na Boos“ nach der Melodie des Lieds „Cordula Grün“. Die Firlefanz-Frauen erzählten in ihrem Lied, dass sie versucht hätten, die Narrenmutter-Zeit für Ilona zu verlängern: „Mir hond an Antrag eingereicht, dass ab sofort der Narrenvater weicht.“ Doch keine Chance: Antrag abgelehnt. So lautet das Fazit: „Die sturen Männer, das war klar, haben Angst vor der starken Frauenschar.“ Also kam, was kommen musste: Die Narrenkutsche fuhr beim Froben vor, um Ilona Boos abzuholen.