Manfred Dieterle-Jöchle und Gudrun Beicht

Mit dem Schmotzigen Dunschdig haben die hohen Tage der Fasnet in der Stadt Meßkirch begonnen. Und beim närrischen Frühschoppen im Gasthaus Froben setzten die neun närrischen Akteure gleich ein erstes dickes Ausrufezeichen. Gut 150 Gäste erlebten dort während des knapp zweistündigen Programms glänzende Büttenreden.

Manne Haug war Star des Frühschoppens im Froben.
Manne Haug war Star des Frühschoppens im Froben. | Bild: Guenther Brender

Den absolut krönenden Schlusspunkt des Frühschoppens setzte Manne Haug. Er schilderte beispielsweise die Sitzung des Gemeinderats, als dieser über die neuen Düngeregeln für städtische Pachtflächen diskutierte. Dieser Beschluss hatte für viel Wirbel gesorgt. Haug verlas ein erfundenes Protokoll dieser Sitzung und stellte dem närrischen Volk im Froben überzeichnet, aber sehr plastisch die einzelnen Charaktere vor. Diese humorvolle und pointierte Nummer sorgte für einen der größten Lacherfolge. Manne Haug hielt auch dem Katzenrat gelungen den Spiegel vor.

Auch die anderen sieben Beiträge hatten es in sich. Altnarrenmutter Nikola Hahnke berichtete von den Tücken, die es gab, als sie sich aufmachte, einen Rock für sich als Narrenmutter schneidern zu lassen. Oder wie sie ein Tambourin kaufen wollte und dafür ein Trampolin angeboten bekam. Letzkopf Matthias Zembrod schilderte gemeinsam mit seiner hochschwangeren Frau Giulia, wie sie den Weg nach Meßkirch fanden.

Elisabeth Nabenhauer hatte in der Rolle des Ritters Kuno bereits für einen guten Start des Frühschoppens gesorgt. Ihr Blick in den närrischen Spiegel reichte über weit über Meßkirch hinaus, bleib anschließend dann aber doch länger in der Heideggerstadt hängen. Und für diese forderte sie, dass an der Fassade des ehemaligen Gasthauses Löwen eine Plastik von Peter Lenk installiert werden müsse. Neben dem Bürgermeister müsse darin auch Meßkirchs „Katzendreck-König“ verewigt werden. Letzterer wurde während des ganzen Frühschoppens durch den Kakao gezogen. Denn der Spezialist für närrische Süßspeisen wie eben den Katzendreck hatte am Schmotzigen sein Geschäft geschlossen – die Narren quittierten es mit Spott. Auf eine sehr entspannte Reise durch das Meßkircher Leben nahm Roland Schank seine Zuhörer mit. Er trat als kiffender Hippie auf, der sich seinen Stoff in der Fuchsgasse besorgen kann. Dieter Jung sah die Stadt durch die Augen seines Enkels und Hans-Jörg Kraus setzte die Brille eines Touristen auf. Markus Herz trat als Mann mit Zylinder ans Rednerpult und Zunftmeister Holger Schank führte in Reimform gewitzt durchs Programm des Frühschoppens. Auch der SÜDKURIER bekam übrigens einige wohlgemeinte närrische Seitenhiebe ab.

Besuch in der Lokalredaktion

Diese Badenixen um Romana Specker haben beim Besuch in der SÜDKURIER-Redaktion nur einen Wunsch: "Pack die Badehose ein und nix wie ...
Diese Badenixen um Romana Specker haben beim Besuch in der SÜDKURIER-Redaktion nur einen Wunsch: "Pack die Badehose ein und nix wie n'auf ins Hallabad". | Bild: Beicht, Gudrun

Dass auch viele kreative närrische Gruppen unterwegs waren, zeigt sich in den Räumen des SÜDKURIER. Mit „Hoorig-Hoorig-Rufen“ waren Grundschüler die ersten Besucher in der Redaktion. Auch dieses Jahr wurden die Räume in der Hauptstraße zum Treffpunkt des bunten Narrenvolks. „Blühendes Meßkirch“ nannte sich die Gruppe vom „FFK-Freitigs-Kaffekränzle“. „Mir send die Baure...send die“ verkündeten die Schnerkinger Frauen. „Mietzen-Dreck“ verschenkten die Firlefanz-Frauen an jeden, der sein ‚“Hoorig-Sprüchle“ aufsagte. Als Papageien traten die ehemaligen Handballfrauen auf und das Team des Kindergartens Kunterbunt kam als Leichtmatrosen. Neben den Vumässern und den Fanfarenzüglern war auch eine Gruppe von Badenixen um Ramona Specker da, die nur den Wunsch hatten, n’auf ins Hallabad zu dürfen, das sanierungsbedingt noch geschlossen ist.

Schnurren an zwei Tagen

Um dem fasnachtlichen Schnurren Aufwind zu geben, möchte die Meßkircher Katzenzunft den Fasnachtssonntag als weiteren Schnurrtag beleben. Die Akteure verkleideten sich einst, um vollkommen anonym von Gaststätte zu Gaststätte zu ziehen und mit lokalen Pointen zu unterhalten. Bisher waren die Schnurrergruppen am Fasnetsmändig unterwegs. Am Sonntag organisierte die Zunft in drei Gaststätten musikalische Unterhaltung für den Besuch von Schnurrergruppen.