Die Fasnet wird auch dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie anders gefeiert werden als noch 2020. Dessen ist sich Holger Schank, Zunftmeister der Meßkircher Katzenzunft, sicher. Aber er ist sich auch sicher, dass Fasnacht vom Schmotzigen bis Aschermittwoch gefeiert wird – im zulässigen Rahmen. Schank baut auf die Kreativität der Narren. Es brauche nicht die Zunft, um närrisch in den Straßen unterwegs sein zu können, sagte Schank in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER. Nach seiner Einschätzung seien die Fasnachter in Meßkirch in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 positiver gestimmt, das närrische Brauchtum im möglichen Rahmen ausleben zu können. 2021 habe er mehr Resignation wahrgenommen.

Der Idee einer Lörracher Narrenvereinigung, die Fasnet wegen der Pandemie in den Sommer zu verlegen, erteilt er eine klare Absage. „Das ist völlig indiskutabel, das wird es in 100 Jahren nicht geben,“ sagte er im Gespräch mit dieser Zeitung.
Delinquent für Narrengericht auch 2023 bereit
Auch vor der nächsten Sitzung der VSAN, der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte, am Samstag in Aulendorf, ist sich der Zunftmeister sicher, dass es keine Fasnetstermine mit vielen Menschen geben wird. Deshalb hatte die Katzenzunft bereits früh die Reißleine gezogen: Die Proben für den Zunftball waren gestoppt und dieser abgesagt worden. Beim Testen von Akteurinnen vor einer Probe für den Zunftball hatte es einen positiven Befund gegeben, was einen zusätzlich Impuls für die Absage gab. Der Delinquent, der für das Narrengericht während des Zunftballs gesetzt war, habe bereits zugesagt, auch 2023 zur Verfügung zu stehen. Es sei eine in der Region bekannte Persönlichkeit, aber kein Politiker, so Schank, der nicht mehr preisgeben wollte.
Kein Videoformat für Narrenfrühschoppen
Ein Narrentreffen mit einem Umzug, wie noch 2020 möglich, kann sich Schank in diesem Jahr nicht vorstellen. Es sei aber, sollte sich die pandemische Lage verbessern, jederzeit möglich, einen kleineren Umzug zu organisieren. Eine Vorlaufzeit von drei Tagen genüge, um ein Narrentreffen mit den Stadtteilzünften auf die Beine zu stellen. Geplant sei nach derzeitigem Stand, die Schüler am Schmotzigen zu befreien. Vor den Schulen müsste diese närrische Aktion möglich sein, so Schank. Dass es ein Wurstschnappen für die Kinder gebe, sei nicht ausgeschlossen, über das Wie müsse aber unmittelbar davor entschieden werden. Für das Stellen des Narrenbaums sieht er keine Probleme. Wenn möglich, wolle die Zunft den Kindern ermöglichen, Fasnet zu feiern. Im Freien, bei der Remise des Schlosses, soll der Narrensamen unterhalten werden. Der nötige Aufbau sei in einem halben Tag erledigt. Endgültig entschieden werde eine Woche vor dem Termin. Ein Video-Format für den närrischen Frühschoppen, wie es ihn im vergangenen Jahr gegeben hatte, kann sich Schank für dieses Jahr nicht vorstellen. Er habe kein gutes Gefühl, wenn er über eine Wiederholung dieses Formates nachdenke.

Die Zunftversammlung, die es traditionell Anfang Januar gibt, soll später stattfinden. Als mögliches Datum nannte Schank den 1. Mai. Sollte sich die Corona-Lage dann entspannt haben, kann er sich vorstellen, dass die Versammlung als Frühlingsfest gestaltet wird.
Zunft erhält Geld vom Land
Finanziell werde die Katzenzunft durch die zweite Corona-Fasnet in Folge im Grunde kaum belastet. Es würden zwar die Einnahmen fehlen, die während des Fasnetmäntigs erzielt würden, zu dem in der Vergangenheit immer tausende Menschen nach Meßkirch geströmt waren. Aber auf der anderen Seite würden keine Kosten etwa für den Bustransport von Mitgliedern der Zunft zu Narrentreffen anfallen. Zudem habe die Zunft über die VSAN 2800 Euro an Coronaausfallgeld vom Land erhalten.