Der ehemalige Meßkircher Rainer Jäckle liebt es, Bücher und Blogs zu schreiben. Sein neuestes Buchprojekt basiert auf den Aufzeichnungen und Fotografien des ehemaligen Stadtbaumeisters Gerhard Eitzenberger, woraus Rainer Jäckle eine Art Meßkirch-Lesebuch gestaltete und schrieb.

„Gerhard Eitzenberger war unser Nachbar in der Gröber-Straße“, erzählt Rainer Jäckle. Er habe stets seiner Mutter geholfen. Das habe nach Eitzenbergers Tod dessen Sohn Roland übernommen, wodurch eine enge nachbarschaftliche Verbundenheit entstanden sei. Als die Eitzenbergers sich verkleinern wollten und umzogen, mussten sie sich von einigen Dingen trennen. „Roland wollte seine Dual-Anlage loswerden. So ging das los“, berichtet Jäckle. Dann kamen sie schnell auf den Nachlass des Vaters, des ehemaligen Stadtbaumeisters, zu sprechen. Da Roland Eitzenberger froh war, die Sammlung zur Stadtentwicklung Meßkirchs an gute Hände zu geben, reichte er die Ordner an Jäckle weiter.

Mehrere Ordner mit Bildern und Dokumenten

„Ich habe erst in Bremen angefangen, alles genauer anzuschauen und zu sortieren“, erzählt der Informatiker im Ruhestand. Mehrere Ordner enthalten die liebevoll gesammelten Bilder und Dokumente, die Gerhard Eitzenberger privat sammelte und die von der Stadtentwicklung Meßkirchs erzählen. In ihnen lässt sich erkennen, wie eng sich der ehemalige Stadtbaumeister mit Meßkirch verbunden fühlte und wie sehr ihm an einer guten Entwicklung der Stadt lag. „Das steckt Herzblut pur drin“, beschreibt Jäckle den Nachlass. „Für ihn war die Tätigkeit mehr als nur ein Job.“

Etliche Aktenordner erhielt Rainer Jäckle aus dem Nachlass des ehemaligen Stadtbaumeisters Gerhard Eitzenberger.
Etliche Aktenordner erhielt Rainer Jäckle aus dem Nachlass des ehemaligen Stadtbaumeisters Gerhard Eitzenberger. | Bild: Jäckle, Reiner

Rainer Jäckle suchte den Kern der Dokumente heraus und gestaltete daraus eine Art Lesebuch mit vielen historischen Bilder und Postkarten. Mit jedem Besuch in Meßkirch und Treffen mit Freunden erweiterte sich der historische Fundus. Auch für Jäckle ist die Geschichte von Meßkirch, des Genie-Winkels, eine Herzensangelegenheit. „Heidegger fasziniert mich. Ich habe schon einige Seminare in Meßkirch besucht“, erzählt er. Als Bewohner der Gröber-Straße zählt auch der Erzbischof Conrad Gröber zu seinen Lieblingsthemen.

Meßkircher Berühmtheiten im Blick

Zu allen Meßkircher Berühmtheiten finden die Leserinnen und Leser in Jäckles neuem Buch kleine Aufsätze, Rückblenden, Reden oder Zeitungsartikel. Das Spektrum reicht bis in die heutige Zeit zu Arnold Stadler und Lucia Braun. Wichtigen Bauwerken in Meßkirch, der Fasnacht oder Unternehmerpersönlichkeiten widmet sich das Kompendium ebenso wie den Erinnerungen von Meßkircherinnen und Meßkirchern an ihre Kindheit- und Jugendzeit. Ein großes Kapitel befasst sich mit dem Meßkircher Schloss.

Beim Buch „Einfach mein Meßkirch“ handelt es sich jedoch nicht um ein abgeschlossenes Projekt, sondern es wird nach und nach ergänzt, sobald Rainer Jäckle auf neue interessante Fakten und Erzählungen stößt. Man kann darin stöbern und dabei einiges entdecken. Besonders interessant sind die alten Stadtansichten von Meßkirch. Gerhard Eitzenberger stellte einige Bilder in Hinsicht auf den Bauzustand der Gebäude, der Nutzung und in Bezug auf den Verkehr zusammen.

Gerhard Eitzenberger mit dem Ritter Kuno, der wieder auf das Rathausdach zurückkehren konnte.
Gerhard Eitzenberger mit dem Ritter Kuno, der wieder auf das Rathausdach zurückkehren konnte. | Bild: Jäckle, Reiner

Nachdem Rainer Jäckle alle Ordner sondiert und das Material für das Meßkirch-Buch fotografiert hatte, überreichte er den gesamten Nachlass an Kulturhistoriker Armin Heim für das Stadtarchiv beziehungsweise das zukünftige Heimatmuseum weiter. Damit steht der Fundus allen zur Verfügung, die sich mit Meßkirchs Geschichte befassen wollen.