Per Smartphone lässt die Stadt Meßkirch seit Juni den Zustand der Straßen erfassen. Das digitale System der 2018 gegründeten Stuttgarter Vialytics GmbH ermöglicht es, die dokumentierten Schäden in verschiedene Kategorien einzuteilen. Auf der Basis der erhobenen Daten soll den Mitgliedern des Technischen Ausschusses des Gemeinderats ein Konzept mit Vorschlägen vorgelegt werden, welche Straßen saniert werden sollen, teilte Uwe Winkler vom städtischen Bauamt auf Anfrage des SÜDKURIER mit. Die einzelnen Maßnahmen sollen samt der anfallenden Kosten dem Gremium vorgestellt werden. Der Technische Ausschuss soll dann entscheiden, was umgesetzt werden soll. Im Finanzhaushalt der Stadt für dieses Jahr stehen für die Reparatur von Straßen 85 000 Euro bereit.
Die Stadt Meßkirch zahlt für das neue System zur Streckenkontrolle und Zustandserfassung der Straßen und Wege, das auf Künstlicher Intelligenz basiert, jährlich rund 11 000 Euro, wie Uwe Winkler dem SÜDKURIER mitteilte. Der Betrag, den jede Gemeinde zahlen muss, hängt von der Größe des Straßennetzes ab. Die digitale Erfassung erleichtere die Arbeit sehr, so Winkler. Erfasst werden können auch Schilder, deren Zustand so dokumentiert werden kann.
Auch Leibertingen setzt System ein
Zeitgleich mit der Stadt Meßkirch hatte auch die Gemeinde Leibertingen ein solches System angeschafft. Auch in der Gemeinde Mühlingen und in den Städten Überlingen und Konstanz ist nach den Angaben der Vialytics GmbH das System aus ihrem Haus im Einsatz.
Privatsphäre wird geschützt
Der Server, auf dem die Daten gespeichert werden, steht nach Angaben des Unternehmens in Deutschland. Bei der digitalen Kontrolle werden Personen oder Autokennzeichen unkenntlich gemacht, sodass die Privatsphäre geschützt werde, wie Uwe Winkler erklärt.

Die Beschäftigten in Bauhöfen und Bauämtern könnten das Vialytics-System intuitiv per Smartphone benutzen, so das Unternehmen. „Während der Zustandserfassung wird es hinter der Windschutzscheibe befestigt und nimmt dabei alle vier Meter ein georeferenziertes Bild der Verkehrswege auf. Straßenschäden und -inventar erkennt das System auf den Bildern automatisch und benotet diese anhand eines objektiven Verfahrens“, so wird das System beschrieben.
Dank der aktuellen Bilder von der Streckenkontrolle hätten die Beschäftigten einer Kommune jederzeit den Überblick über den Straßenraum. Die Daten werden der Kommune in einem Geoinformationssystem (GIS) zur Verfügung gestellt.