Als Dave Grohl mit den Foo Fighters am ersten Tag des Southside Festivals den Auftritt mit dem für die Band ikonischen Lied „Pretender“ beginnt, gibt es für die Besucher kein Halten mehr. Gitarrenklänge, Drums und eine starke Stimme lassen alle Dämme bei der beachtlichen Menschenmenge, die sich vor der Bühne versammelt hat, brechen.

Die Foo Fighters animieren mit ihrer Show das Publikum zum Mitmachen und bedienen die Fans von harten Klängen. Dafür legt sich die Band ordentlich ins Zeug – ein minutenlanges Instrumentalstück eingeschlossen.

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Etwas kurz kommt allerdings die Kommunikation mit dem Publikum, die sich bei diesem Auftritt auf ein Minimum beschränkt. Die Band will auf der Green Stage Lieder liefern – und genau das tun sie in ihrem rund dreistündigen Auftritt.

Mit deutlich weniger Bewegung auf der Bühne leitet The Cure den Schlusspunkt am ersten Abend ein. Denn anders als bei den Foo Fighters zuvor ist es keine hüpfende, tanzende Menge, die sich vor dem letzten Musik-Act des Abends an der Blue Stage versammelt hat.

Wave und Gothic mit The Cure

Eher stoisch gelassen begibt man sich nun auf die mystisch melodische Reise in die Sphären des Wave und Gothic. Bei Songs wie „Shake Dog Shake“, „Just One Kiss“ und „From The Edge Of The Deep Green Sea“ lassen sich die Eindrücke eines langen Tages verarbeiten.

Statistisch gesehen war in den vergangenen Jahren immer weniger Rock auf dem Southside Festival zu hören. Immer mehr Hip-Hop-Künstler wie die Deutschrapper Trettmann, Bausa und Ufo361 sowie andere Stilrichtungen stehen auf den Bühnen des Festivals. Dennoch: Der Rock ist noch lange nicht Geschichte.

Großen Andrang bei den Toten Hosen

Das zeigt auch der große Andrang vor der Green Stage am Samstag, wo pünktlich um 22.45 Uhr eine der bekanntesten deutschen Bands auf die Bühne kommt: die Toten Hosen. Unter tosendem Jubel leiten die Veteranen des deutschen Punk mit „Bonnie & Clyde“ ihren zweistündigen Auftritt ein – auch wenn Sänger Campino akustisch nicht immer gut zu verstehen ist.

Dafür springen die Fans mit ein, die jedes Lied auswendig mitsingen können. Die Freude über den Besuch der Düsseldorfer in Neuhausen ob Eck ist riesig – schließlich war die Band „zuletzt vor 18 Jahren auf dem Southside„, wie Campino selbst sagt.

Tame Impala schlägt eine Brücke

Am Ende des Tote-Hosen-Konzerts holt die australische Band Tame Impala die verbliebenen Besucher mit Anleihen beim psychedelischen Rock der 1960er-Jahre ab. Der Mix aus Gitarren, Drums und synthetischer Musik schlägt die Brücke zwischen Bands wie den Foo Fighters und von elektrischen Klängen geprägten Gruppen und Künstlern.