Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr Tagestickets für das Southside-Festival zu kaufen. Nach Angaben von Veranstaltungsleiter Benjamin Hetzer „eine gute Entscheidung“. Die Tagesbesucher machten aber nur einen kleinen Teil der Festivalgänger aus – rund fünf Prozent der insgesamt 60.000 Besucher nutzten diese Ticket-Variante. Die Folge der Tagestickets: Das Southside-Festival war in diesem Jahr zum ersten Mal seit langem nicht ausverkauft.

Im vergangenen Jahr wurden die letzten Resttickets noch am Festivalsamstag verkauft. „Uns war von vornherein klar, dass wir in diesem Jahr nicht ausverkauft sein werden“, sagte Hetzer bei der abschließenden Pressekonferenz am Festivalsonntag. Der Veranstalter hätte bewusst ein gewisses Kontingent für Tagestickets zurückhalten müssen. Auch Kombi-Tickets waren aber bis zuletzt erhältlich. „Wir kratzen aber an der 60.000-Marke“, erläuterte Hetzer.

Das Wetter: Die Wettervorhersage kündigte schwere Gewitter und starken Regen an. Das zumindest blieb den Southside-Besuchern erspart. „Wettertechnisch freuen wir uns heute über den versöhnlichen Abschluss“, sagte Benjamin Hetzer. Denn am Sonntag strahlte die Sonne am Himmel über Neuhausen ob Eck. Während des Festivals wurde mit verschiedenen Maßnahmen auf das Regenwetter reagiert. So wurden beispielsweise Schotter, Isomatten und Stroh auf dem Gelände verteilt, um zu verhindern, dass die Besucher im Matsch versinken. Zu den angekündigten Gewittern kam es aber nicht.

Die Abschlusspressekonferenz des Southside-Festivals 2019.
Die Abschlusspressekonferenz des Southside-Festivals 2019. | Bild: Halter, Maximilian

 

Die Veränderungen: Neben den eingeführten Tagestickets gab es in diesem Jahr eine weitere Veränderung: Zum ersten Mal war die alternative Red Stage auch als Open-Air-Bühne gebaut. Bisher traten Künstler auf der Red Stage in einem Zelt auf. „Es war die richtige Entscheidung“, resümierte Hetzer. So hätte dem ständigen Stoppen beim Ein- und Auslass vorgebeugt werden können. Bereits am Donnerstag seien rund 30.000 Besucher bei dem ersten Konzert der Alex Mofa Gang an der Red Stage gewesen.

Die Sicherheit: Als „fröhliches und friedliches“ Festival fasste Markus Haug, Einsatzleiter der Polizei, die drei Tage Southside zusammen: „Insgesamt war es unspektakulär.“ Ein Einsatzschwerpunkt bildete für die Polizei die Verkehrslenkung am Donnerstag, durch den Feiertag reisten zahlreiche Besucher schon früher an. Darüber hinaus gab es auf dem Festival 128 Straftaten. „Das entspricht dem Durchschnitt der vergangenen Jahre“, so Haug. Schwerpunkte bildeten dabei unberechtigte Zutritte auf das Festivalgelände sowie Körperverletzungen.

Die Verletzten: Die Johanniter waren auch in diesem Jahr mit 450 Helfern vor Ort. In 914 Fällen mussten die Sanitäter auf dem Gelände Verletzte versorgen. „Wir liegen damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres“, erklärte Daniel Ganther von den Johannitern. Das Southside 2018 sei das historisch ruhigste Festival für die Sanitäter gewesen. In diesem Jahr mussten 140 Patienten ins Krankenhaus gebracht werden, bei einem Fall wurde dazu ein Rettungshubschrauber genutzt. Die Zahl der Kleinstversorgungen stieg an: 1400 Mal mussten die Sanitäter Hilfe im kleinen Rahmen leisten, wie Zecken entfernen oder Pflaster geben.

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Die Zukunft: Der Vertrag zwischen Southside-Veranstalter FKP Scorpio und dem ortsansässigen Gewerbepark läuft noch bis 2020. Derzeit laufen die Gespräche über einen neuen Vertrag. „Wir hoffen, spätestens nächstes Jahr zum Festival eine Entscheidung verkünden zu können“, sagte Veranstaltungsleiter Benjamin Hetzer. 2020 wird das Southside vom 19. bis 21. Juni aber wie gewohnt an Ort und Stelle stattfinden. Der Vorverkauf beginnt bereits am Montag um 16 Uhr. Und als Motivation zum Ticketkauf hat der Veranstalter bereits am Sonntag einen ersten Act bekannt gegeben: Die Band Seeed kommt im Juni 2020 nach Neuhausen ob Eck.