Lisa Ammann

Endlich Sommer! Das Thermometer zeigt oft 30 Grad an und die Sonne lockt die Menschen nach draußen. Unter solchen Umständen sitzt natürlich niemand gern im Büro. Da ist eine Abkühlung im Waldfreibad eine bessere mögliche Alternative. Das Bad wurde im Jahr 2013 zuletzt renoviert. Bademeister Markus Eggerl erklärt: „Wir können froh sein, hier in Pfullendorf ein Freibad zu haben. In Deutschland muss statistisch gesehen jeden vierten Tag ein Bad schließen.“

Helmut Schell, 79 Jahre: „Ich bin jeden Tag hier im Bad, egal bei welchem Wetter.“
Helmut Schell, 79 Jahre: „Ich bin jeden Tag hier im Bad, egal bei welchem Wetter.“ | Bild: Lisa Ammann

Kein Mangel an Badegästen, sondern an Personal

Dabei mangele es keineswegs an Badegästen, sondern an Fachpersonal. „Die Lage wird sich noch verschärfen die nächsten Jahre“, meint Markus Eggerl, „immer weniger wollen den Beruf des Bademeisters ausüben.“

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Frühschwimmzeiten sind gestrichen worden

Die Öffnungszeiten des Waldfreibads sind an die Verfügbarkeit der Bademeister angepasst worden. So fielen zum Beispiel die Frühschwimmerzeiten weg, da Markus Eggerl durch das fehlende Personal und das Arbeitszeitschutzgesetz eingeschränkt ist. Neben den zwei Fachkräften, Eggerl selbst und Franciska Bastian, ist immer mindestens ein Rettungsschwimmer vor Ort, um die Sicherheit der Gäste im Wasser zu gewährleisten. Durchschnittlich seien zwei bis drei Rettungsschwimmer im Einsatz, abhängig von der Temperatur und der Anzahl der zu erwartenden Badegäste, erklärt Eggerl.

Bademeister Markus Eggerl hofft, dass die Badesaison noch lange anhält. Bild: Lisa Ammann
Bademeister Markus Eggerl hofft, dass die Badesaison noch lange anhält. Bild: Lisa Ammann | Bild: Lisa Ammann

Mittwochs und sonntags kommen die meisten Gäste

Das Waldfreibad ist mittwochs und sonntags am besten besucht, erzählt Eggerl aus der Statistik. Dieses Jahr lag der Rekord bei 2250 zahlenden Gästen am 30. Juni, als es über 35 Grad heiß war. Kinder unter sechs Jahren müssen keinen Eintritt zahlen. Diese Altersklasse mache ungefähr ein Drittel der Besucher an heißen Tagen aus. Für diese Zahl an Badenden bietet die große Liegewiese, die für rund 3000 Badegäste ausgelegt ist, genügend Platz, sodass nicht Handtuch neben Handtuch gepackt werden muss.

Birgit Spähler, 62 Jahre: „Leider öffnet das Bad am Wochenende erst um 11 Uhr.“
Birgit Spähler, 62 Jahre: „Leider öffnet das Bad am Wochenende erst um 11 Uhr.“ | Bild: Lisa Ammann

Kinder lieben den Abenteuerspielplatz

Neben dem Volleyballfeld, der Sprungturmanlage und dem Wasserkletterturm können sich die Kinder auf dem Abenteuerspielplatz austoben, der nach Aussage Eggerls bei den kleineren Badegästen äußerst beliebt ist. Besonders das Piratenschiff, das vergangenes Jahr bei einem Gewitter von einem fallenden Baum beschädigt und schließlich wieder aufgebaut wurde, sei sehr populär und laut Eggerl „dauerbelegt“.

Cisek
Cisek | Bild: Lisa Ammann

Keine Probleme mit Gewalt unter den Besuchern

Im Bad gehe es sehr friedlich zu, erzählt der Bademeister. Die Besucher gingen sehr friedlich miteinander um und es habe schon seit Jahren keine Handgreiflichkeiten oder Schlägereien gegeben. Gerade erst hatte sich im Freibad von Stockach eine handfeste Auseinandersetzung unter Familien entwickelt, der aus einem Streit unter Kindern entstanden war. Die einzigen Notfälle im Waldfreibad Pfullendorf seien Bienenstiche oder Wunden durch Glasscherben, was aber in jedem Freibad vorkomme.

Antoanet Khori, Mitarbeiterin am Kiosk: „Die Kinder lieben die Überraschungstüten mit Süßigkeiten.“
Antoanet Khori, Mitarbeiterin am Kiosk: „Die Kinder lieben die Überraschungstüten mit Süßigkeiten.“ | Bild: Lisa Ammann

Kiost bietet warme Speisen und Getränke

Wer nach dem Baden hungrig ist, findet am Kiosk eine breite Auswahl an Speisen und Getränken. „Kalte Getränke, Eis und Pommes sind am beliebtesten bei den Kunden“, erzählt Antoanet Khori, die am Freibadkiosk arbeitet. Der Job mache ihr riesigen Spaß, da die Kinder so niedlich und geduldig seien. „Auch in einer langen Schlange bleiben die Gäste gelassen“, beobachtet Khori. Der Kiosk öffnet täglich um 11 Uhr. Bis 19 Uhr werden warme Speisen wie Schnitzel, Nuggets und Flammkuchen angeboten. Kalte Getränke werden in Glasflaschen verkauft, für die kein Pfand verlangt wird. Deshalb stehen neben dem Kiosk Kisten für das Leergut bereit, damit die Flaschen nicht auf der Wiese liegenbleiben und sich kein Badegast an zu Bruch gegangenen Flaschen verletzen kann.