Mitarbeiter fordern mehr Geld

Die Beschäftigten der SRH-Kliniken an den Standorten Pfullendorf, Bad Saulgau und Sigmaringen werden von der Gewerkschaft ver.di zu Protestaktionen aufgerufen. Der Auftakt ist am heutigen Freitag in Pfullendorf, an dem sich die Krankenhausmitarbeiter fünf Minuten vor 12 Uhr am Haupteingang der Klinik versammeln sollen. Als Grund für die Aktion nennt Gewerkschaftssekretär Benjamin Andelfinger die Tarifauseinandersetzung mit den SRH-Kliniken. Es habe bislang zwei Verhandlungsrunden gegeben, die nahezu ergebnislos in den großen Punkten verliefen. "Die Beschäftigten wollen deutlich machen, dass die SRH-Häuser in Oberschwaben nahezu von anderen Krankenhäusern umzingelt sind, die besser bezahlen", fordert Andelfinger die Arbeitgeberseite auf, jetzt zu handeln, um künftig noch das knappe Fachpersonal zu gewinnen und das vorhandene Personal noch zu halten.

Zulagen erhöhen

Konkret fordert die Gewerkschaft die Anhebung der Entgelttabelle und der Zulagen um 5,8 Prozent, mindestens um 150 Euro monatlich ab dem 1. Januar, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Des Weiteren soll die Zulage für Praxisanleitung von 50 auf 100 Euro monatlich erhöht werden. Beauftragungen für Hygiene, Diabetes-Beratung, Pain-Nurse Wundmanagement und Beauftragte für Medizinproduktgeräte und Arbeitssicherheit sollen mit je 50 Euro monatlich honoriert werden. Gefordert wird zudem eine dynamische Zulage für die Zugehörigkeit zu einer SRH-Klinik oder deren Rechtsvorgängern von 50 Euro nach zehn Jahren, 100 Euro nach 15 Jahren, 150 Euro nach 20 Jahren, 200 Euro nach 25 Jahren und 250 Euro nach 30 Jahren Betriebszugehörigkeit.

"Angebot liegt bei 2,8 Prozent"

Auf Anfrage des SÜDKURIER bezüglich einer Stellungnahme zur akteullen Tarifauseinandersetzung der SRH-Holding mit der Gewerkschaft antwortete gestern Kommunikationsdirektor Nils Birschmann, da es sich um Tarifverhandlungen für die SRH Kliniken insgesamt handelt, nicht allein für Sigmaringen. Er bestätigte, dass es bislang zwei Gesprächsrunden gab, wobei es bezüglich eines Abschlusses für eine Prognose zu früh sei. "Das Angebot liegt bei mindesten 2,8 Prozent sowie zahlreichen Detail-Verbesserungen", erklärt Birschmann, dass man seitens der SRH-Holding zuversichtlich sei, wie auch in den vergangenen Jahren eine gute Einigung zu erzielen.

Bessere Finanzausstattung für Kliniken

In einer Tarifinformation beklagt ver.di, dass auch die zweite Verhandlungsrunde zum Kliniken-Tarifvertrag ohne konkrete Ergebnisse geblieben war. Die Gewerkschaft hatte den bislang gültigen Vertrag zum 31. Dezember 2018 gekündigt und erklärte im Januar, dass "man von einem möglichen Kompromiss noch meilenweit entfernt ist." Die Arbeitnehmervertreter verweisen auf die deutlich verbesserten Refinanzierungsbedingungen der Kliniken durch das neue Pflegepersonalstärkungsgesetz, das seit vielen Wochen bekannt sei. Die Tarifkommission hat gestern den bisherigen Verhandlungsverlauf diskutiert und sich zu den Protestaktionen entschieden, um die wesentlichen Forderungen durchzusetzen. Die Fortsetzung der Verhandlungen ist nach Angaben von ver.di auf den 14. März terminiert.