Sehr erfreulich hat sich der Mitgliederstand der Stadtwehr entwickelt, wie Abteilungskommandant Dieter Müller bei der Hauptversammlung informierte, bei der Corona-bedingt die Jahre 2019, 2020 und 2021 abgearbeitet wurden. „Wider Erwarten hat sich die Aktivenzahl in den vergangenen zwei Jahren um 22 erhöht“, berichtet Müller im SÜDKURIER-Gespräch höchst erfreut und mit einem gewissen Stolz, dass die Wertschätzung für die Feuerwehr sich in den vergangenen Jahren erhöht habe. Diese Erfahrung machten viele Wehren in der Region, die sich über Verstärkung freuen.
Zwölf Frauen sind unter den Aktiven
Vor drei Jahren hatte die Stadtwehr Pfullendorf 45 Mitglieder, und nun verfügt man über 63 Aktive, darunter zwölf Frauen. Zwei weitere Bewerber haben schon bei Übungen mitgemacht. „Dann hätten wir 65 Aktive, dazu 18 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und 14 in der Altersabteilung“, blickt der Abteilungskommandant, dessen Amtszeit wie die seines Stellvertreters Manuel Dippel, noch 3,5 Jahre dauert, optimistisch in die Zukunft. Auch weil die Altersstruktur der Einsatzkräfte stimmt, und man bei den Neueintritten 17-bis 28-Jährige aufgenommen hat, sodass der Altersdurchschnitt derzeit bei 34 Jahren liegt.
Im Jahr 2021 wurde die Stadtwehr zu 134 Einsätzen gerufen, im Jahr zuvor waren es 109 und im Jahr 2019 exakt 123, davon 44 Brände, 74 Technische Hilfeleistungen, drei Sicherheitsdienste und drei Fehlalarme. Im Jahr 2021 rettete die Wehr 30 Personen, versorgte 32 Verletzte; für vier Menschen kam jede Hilfe zu spät. Bei der Versammlung wurde auch einen spektakulären Einsatz vor drei Jahren erinnert – die Evakuierung des Festivals-Geländes im Seepark wegen Unwetters, wo man 1122 Personen in Sicherheit brachte.
Spendenaktion für Erdbebenopfer
Erinnert wurde an mehrere Einsätze der Feuerwehr, wie die Spendenaktion im Januar 2021 zugunsten der Erdbebenopfer in Kroatien. Ein Hilfskonvoi mit sieben Lastwagen brachte das gespendete Material in das Krisengebiet in der Region Sisak. Im Juli 2021 waren 22 Mitglieder der Feuerwehren Pfullendorf, Sigmaringen und Mengen im Hochwassergebiet im Ahrtal im Einsatz. Der Ausbildungsstand bei der Stadtwehr ist sehr hoch, auch wenn von 2019 bis 2021 aufgrund von Corona die Zahl der Lehrgänge nur 37 betrug.
Dank für den Einsatz im Testzentrum
Bürgermeister Thomas Kugler nutzte die Gelegenheit, sich bei der Feuerwehr für den Betrieb des Testzentrums im Seepark zu bedanken, wo es nur positive Rückmeldungen gegeben habe. Der stellvertretende Gesamtkommandant Roland Herrmann lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Wehren. Durch die Anpassung der Alarmpläne könnten die Abteilungen Einsätze auch selbstständig abarbeiten. Hermann kündigte an, dass er sein Stellvertreteramt bei der Gesamtwehr niederlegen werde, sodass bei der Versammlung am 23. Juli ein neuer Vertreter für Dieter Müller gesucht werden muss.
Umzug ins ehemalige Alno-Gebäude steht an
Wobei auch Müller ankündigte, dass er nach Ablauf seiner fünfjährigen Amtszeit nicht mehr für den Posten als Abteilungskommandant Stadt antreten wird. Jetzt wartet auf den umtriebigen Feuerwehrchef und seine Kameraden eine besondere Aufgabe – der Umzug auf das ehemalige Alno-Gelände. Bekanntlich wird das Feuerwehrgerätehaus umgebaut, und deshalb muss die Stadtwehr umziehen. Für den 15. Juli ist ein Fahrzeugkonvoi vom Eichberg in die neue Heimat auf dem Alno-Gelände geplant, wo man bis zur Fertigstellung der Sanierungsarbeiten eine Bleibe gefunden hat.